Wie geht es raus aus dem Lockdown?
Die Kulturminister der Länder arbeiten an einer Strategie für den Neustart. Museen könnten recht früh wieder öffnen.
Die Wiederbelebung der Kultur nach dem Corona-lockdown steht für das beginnende Jahr ganz oben auf der To-do-liste der Kulturminister der Länder. „Im Vordergrund werden weiter die Auswirkungen der Corona-pandemie auf den Kulturbetrieb stehen. Das liegt – leider – in der Natur der Sache“, sagte Berlins Kultursenator Klaus Lederer. Der Linke-politiker übernimmt 2021 den Vorsitz der Ministerrunde, die derzeit im Auftrag der Länderchefs sowie von Kanzlerin Angela Merkel eine Strategie für die Kultur nach Corona vorbereitet.
„Es gibt in vielen Bundesländern längst Vorarbeiten zu Öffnungsplänen“, sagte Lederer. Für Berlin etwa seien in einem großen Netzwerk abgestufte Szenarien entwickelt worden, die große Ansteckungsgefahr berücksichtigen. „Da spielen Fragen wie Raumgröße oder Belüftungsrhythmen, Belüftungsanlagen, Ticketingsysteme, Platzzuweisung oder Crowdmanagementsysteme eine Rolle.“Der Lockdown in der Kultur sei nicht zu erklären mit besonders großen Ansteckungsgefahren im Kulturbetrieb, sondern mit der allgemeinen Notwendigkeit, Kontakte zu reduzieren. Lederer geht davon aus, dass besonders relevante Kulturbereiche schneller wieder möglich sein werden. „Das ist etwa die kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche, wo ein Monat noch viel wichtiger ist als im Alter.“
Schutz durch Zeitfenster
Weitere Institutionen können auf zügige Maßnahmen hoffen: „Auch Museen, Galerien oder Gedenkstätten sind Öffnungskandidaten im ersten Schritt, weil man dort mit Crowdmanagement und entsprechenden Vorkehrungen zur Be- und Entlüftung der Räumlichkeiten am ehesten steuern kann.“Zudem könne man Ticketingsysteme nutzen, die entsprechende Zeitfenster zuweisen.
Konkrete Schritte benannte der Berliner Senator noch nicht. Deswegen werde es zu einem differenzierten Öffnungsszenario kommen. Lederer: „Die Frage ist dann nur, wann greift welche Stufe. Das muss man dann wirklich sehen.“Noch gehe es darum, Inzidenzzahlen deutlich zu minimieren.