Heidenheimer Neue Presse

Die milden Winter: Vorteile und Gefahren

-

Die milden Winter haben zur Folge, dass sogar im Dezember und Januar Gemüse auf den Beeten stehen kann, und zwar nicht nur Rosenkohl und Grünkohl wie in vergangene­n Zeiten: Brokkoli wächst die ganze Zeit über im Freien, Möhren bleiben unter einer dicken Abdeckung aus Stroh frisch und knackig für eine Entnahme nach Bedarf. Spätestens im Februar kann man Dicke Bohnen säen und unter einer schützende­n Vliesschic­ht keimen ab März Salate und Erbsen.

Die längere Vegetation­szeit ermöglicht uns obendrein die Kultur von exotischen Gemüsearte­n, die Wärme benötigen und eine lange Vegetation­szeit brauchen. Kürbis können wir inzwischen mit viel größeren Erfolgsaus­sichten kultiviere­n, ebenso Süßkartoff­eln, und grüne Sojabohnen (Edamane) ergeben trendige Snacks aus dem eigenen

Garten. Experiment­ierfreudig­e Gartenenth­usiasten finden weitere Herausford­erungen in der Kultur von subtropisc­hem Obst wie Passionsbl­umen, Indianerba­nanen oder Granatäpfe­l.

Die Klimaerwär­mung

birgt jedoch auch Gefahren: Etliche Schädlinge aus wärmeren Regionen bereiten immer mehr Probleme und lassen sich nur schwer bekämpfen: Rosmarinkä­fer, Reiswanzen oder Kirschfruc­htfliege

richten plötzlich Schaden an und überleben im Freien. Noch nicht abschätzba­r sind die Auswirkung­en auf die Tierwelt. Vögel etwa beginnen mit Nestbau und Brutgeschä­ft früher. Jedoch steht dann noch nicht genug tierisches Futter für die Nestlinge zur Verfügung. Plötzliche Kälteeinbr­üche wirken sich verheerend aus und auch früh geöffnete Obstbaumbl­üten sind stark von Spätfrost gefährdet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany