Heidenheimer Neue Presse

Schweres Erdbeben erschütter­t Sisak

Am Dienstagna­chmittag hat ein Erdbeben in Heidenheim­s kroatische­r Partnersta­dt schwere Schäden verursacht. Außerdem wurden mehrere Menschen schwer verletzt.

- Von Arthur Penk und Andreas Uitz

In Heidenheim­s kroatische­r Partnersta­dt gab es schwere Schäden, einige Menschen wurden verletzt. Die Stadt hat Hilfe angeboten.

Heidenheim­s kroatische Partnersta­dt Sisak ist am Dienstag von einem Erdbeben erschütter­t worden. Bereits im März und zuletzt am Montag hatte die Erde in der kroatische­n Region gezittert. Das Epizentrum des jüngsten Bebens am Dienstag kurz nach Mittag örtlicher Zeit lag rund 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Zagreb und elf Kilometer von Sisak entfernt. Seismologe­n gaben die Stärke mit 6,4 an.

In Sisak sei der Sitz der Stadtverwa­ltung teils eingestürz­t, sagte Bürgermeis­terin Kristina Ikicbanice­k. Die Gemeindebe­diensteten hätten sich jedoch alle in Sicherheit bringen können. Insgesamt gab es fünf Schwerverl­etzte, teilte die Stadtverwa­ltung auf Facebook mit.

Dank der Bürgermeis­terin

Auf Facebook bedankte sich die Bürgermeis­terin für zahlreiche Hilfsangeb­ote und bat um Geduld: Am Mittwoch soll ein Spendenkon­to eröffnet werden. Alle Freiwillig­en, die Baufahrzeu­ge, Ausrüstung und Kleidung anboten, vertröstet­e sie ebenfalls auf Mittwoch: „Bitte habt Geduld, bis wir einen Überblick über das Ausmaß der Schäden haben.“

Gleich nach dem Beben habe die Priorität darin gelegen, die Stadt mit Strom, Wasser und Heizung und Menschen ohne Unterkunft mit einer Übernachtu­ngsmöglich­keit und Essen zu versorgen, so Ikic-banicek weiter. Dies sei bis zum Dienstagab­end gelungen.

Die seit 50 Jahren in Heidenheim lebende Kroatin Ankica Stopfer ist derzeit in Kroatien. Zwar befindet sie sich rund 300 Kilometer von Sisak entfernt, doch steht sie in ständigem Kontakt mit Menschen aus Heidenheim­s Partnersta­dt. Beispielsw­eise mit dem Direktor des dortigen Krankenhau­ses. „Er hat mir berichtet, dass im Krankenhau­s nur noch die Gynäkologi­e funktionsf­ähig ist. Alle anderen Bereiche sind von den Zerstörung­en stark betroffen“, berichtet Stopfer. Die meisten der zuletzt 250 behandelte­n Patienten seien in andere Krankenhäu­ser des Landes verlegt worden. „Außerdem wurden zehn schwer an Covid 19 Erkrankte mit Militärhub­schraubern in eine spezielle Covid-klinik in Zagreb ausgefloge­n“berichtet Stopfer. Der Direktor habe ihr berichtet, dass es aktuell an allem fehle, von Heizlüfter­n bis hin zu Matratzen und Decken.

Wie die Bürgermeis­terin berichtet auch Stopfer davon, dass das Rathaus in Sisak durch das Erdbeben sehr schwer in Mitleidens­chaft gezogen worden ist. Aber auch viele andere alte Gebäude in der Stadt seien teils zerstört und unbewohnba­r. „Das wird bestimmt sehr lange dauern, bis das alles wieder in Ordnung gebracht ist“, sagt Stopfer. Ihres Wissens nach habe der kroatische Staat umgerechne­t 2,5 Millionen Euro als eine Art Soforthilf­e zur Verfügung gestellt.

Hilfe bietet auch die Heidenheim­er Stadtverwa­ltung an. In einem Brief an die Sisaker Bürgermeis­terin

heißt es: „Mit Entsetzen haben wir in Heidenheim von dem schrecklic­hen Erdbeben in Kroatien erfahren. Wir sind in großer Sorge.“Oberbürger­meister Bernhard Ilg schreibt weiter in dem gestern versandten Brief: „Und wir möchten natürlich helfen.“

Ilg erkundigt sich auch nach der Situation in der Partnersta­dt. „Bitte zögern Sie nicht, mir zu schreiben, was vielleicht im Moment dringend gebraucht wird“, so der OB. Er wünscht der Bürgermeis­terin und allen Menschen in Sisak „in dieser schwierige­n Zeit alles erdenklich Gute“.

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 ?? Fotos: Stadtverwa­ltung Sisak ?? Das Erdbeben am Dienstag sorgte für Zerstörung­en an zahlreiche­n Gebäuden in Sisak. In einer Turnhalle wurde eine Notunterku­nft für 120 Menschen eingericht­et. Mehr Bilder auf www.hz.de/bilder
Fotos: Stadtverwa­ltung Sisak Das Erdbeben am Dienstag sorgte für Zerstörung­en an zahlreiche­n Gebäuden in Sisak. In einer Turnhalle wurde eine Notunterku­nft für 120 Menschen eingericht­et. Mehr Bilder auf www.hz.de/bilder

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