Schweres Erdbeben erschüttert Sisak
Am Dienstagnachmittag hat ein Erdbeben in Heidenheims kroatischer Partnerstadt schwere Schäden verursacht. Außerdem wurden mehrere Menschen schwer verletzt.
In Heidenheims kroatischer Partnerstadt gab es schwere Schäden, einige Menschen wurden verletzt. Die Stadt hat Hilfe angeboten.
Heidenheims kroatische Partnerstadt Sisak ist am Dienstag von einem Erdbeben erschüttert worden. Bereits im März und zuletzt am Montag hatte die Erde in der kroatischen Region gezittert. Das Epizentrum des jüngsten Bebens am Dienstag kurz nach Mittag örtlicher Zeit lag rund 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Zagreb und elf Kilometer von Sisak entfernt. Seismologen gaben die Stärke mit 6,4 an.
In Sisak sei der Sitz der Stadtverwaltung teils eingestürzt, sagte Bürgermeisterin Kristina Ikicbanicek. Die Gemeindebediensteten hätten sich jedoch alle in Sicherheit bringen können. Insgesamt gab es fünf Schwerverletzte, teilte die Stadtverwaltung auf Facebook mit.
Dank der Bürgermeisterin
Auf Facebook bedankte sich die Bürgermeisterin für zahlreiche Hilfsangebote und bat um Geduld: Am Mittwoch soll ein Spendenkonto eröffnet werden. Alle Freiwilligen, die Baufahrzeuge, Ausrüstung und Kleidung anboten, vertröstete sie ebenfalls auf Mittwoch: „Bitte habt Geduld, bis wir einen Überblick über das Ausmaß der Schäden haben.“
Gleich nach dem Beben habe die Priorität darin gelegen, die Stadt mit Strom, Wasser und Heizung und Menschen ohne Unterkunft mit einer Übernachtungsmöglichkeit und Essen zu versorgen, so Ikic-banicek weiter. Dies sei bis zum Dienstagabend gelungen.
Die seit 50 Jahren in Heidenheim lebende Kroatin Ankica Stopfer ist derzeit in Kroatien. Zwar befindet sie sich rund 300 Kilometer von Sisak entfernt, doch steht sie in ständigem Kontakt mit Menschen aus Heidenheims Partnerstadt. Beispielsweise mit dem Direktor des dortigen Krankenhauses. „Er hat mir berichtet, dass im Krankenhaus nur noch die Gynäkologie funktionsfähig ist. Alle anderen Bereiche sind von den Zerstörungen stark betroffen“, berichtet Stopfer. Die meisten der zuletzt 250 behandelten Patienten seien in andere Krankenhäuser des Landes verlegt worden. „Außerdem wurden zehn schwer an Covid 19 Erkrankte mit Militärhubschraubern in eine spezielle Covid-klinik in Zagreb ausgeflogen“berichtet Stopfer. Der Direktor habe ihr berichtet, dass es aktuell an allem fehle, von Heizlüftern bis hin zu Matratzen und Decken.
Wie die Bürgermeisterin berichtet auch Stopfer davon, dass das Rathaus in Sisak durch das Erdbeben sehr schwer in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Aber auch viele andere alte Gebäude in der Stadt seien teils zerstört und unbewohnbar. „Das wird bestimmt sehr lange dauern, bis das alles wieder in Ordnung gebracht ist“, sagt Stopfer. Ihres Wissens nach habe der kroatische Staat umgerechnet 2,5 Millionen Euro als eine Art Soforthilfe zur Verfügung gestellt.
Hilfe bietet auch die Heidenheimer Stadtverwaltung an. In einem Brief an die Sisaker Bürgermeisterin
heißt es: „Mit Entsetzen haben wir in Heidenheim von dem schrecklichen Erdbeben in Kroatien erfahren. Wir sind in großer Sorge.“Oberbürgermeister Bernhard Ilg schreibt weiter in dem gestern versandten Brief: „Und wir möchten natürlich helfen.“
Ilg erkundigt sich auch nach der Situation in der Partnerstadt. „Bitte zögern Sie nicht, mir zu schreiben, was vielleicht im Moment dringend gebraucht wird“, so der OB. Er wünscht der Bürgermeisterin und allen Menschen in Sisak „in dieser schwierigen Zeit alles erdenklich Gute“.