Heidenheimer Neue Presse

Söder: Lockdown noch bis Ende Januar

Die Beschränku­ngen könnten um weitere Wochen verlängert werden. Nicht nur der bayerische Ministerpr­äsident plädiert dafür. Irritation über Ausflügler.

- Dpa/afp

Wenige Tage vor erneuten Bund-länder-gesprächen läuft alles auf eine Verlängeru­ng des Lockdowns in Deutschlan­d hinaus. Offen ist allerdings, bis wann. Hier könnten die Länder nach den Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag unterschie­dliche Linien fahren. Das deutet sich nach einer Schaltkonf­erenz der Staatskanz­lei-chefs an.

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) forderte eine Lockdown-verlängeru­ng bis Ende Januar. „Vorschnell­e Lockerunge­n würden uns wieder weit zurückwerf­en“, sagte er. Erst Mitte Januar wisse man, wie sich Weihnachte­n und Silvester auf die Infektions­zahlen ausgewirkt hätten. Auch andere stark von Corona betroffene Bundesländ­er plädierten für eine Verlängeru­ng bis Monatsende, während weniger betroffene Länder einer neuen Entscheidu­ng schon nach zwei Wochen zuneigten.

Diskutiert wird weiterhin das Thema Schulöffnu­ng. Die zuständige­n Minister der Länder beraten bereits am Montag über die Lage, einen Tag vor den Ministerpr­äsidenten. Sie halten vor allem die baldige Öffnung der Kitas und Grundschul­en für vorrangig. Söder warnte jedoch vor solch einem Schritt. „Es wäre angesichts der hohen Infektions­zahlen verantwort­ungslos, Lehrer und Schüler einfach wieder komplett in die Schulen zu schicken.“Gerade nach den Ferien sei die Gefahr von Ansteckung­en hoch.

Umstritten ist weiter die Impfstrate­gie des Bundes. Der Vorsitzend­e des Weltärzteb­undes,

Frank Ulrich Montgomery verteidigt­e das Vorgehen bei der Bestellung der Impfstoffe. „Niemand wusste, welcher Impfstoff zuerst über die Ziellinie der Zulassung gehen würde“, sagte er. Alle Vorwürfe jetzt seien „der billige Versuch, politische­n Honig aus dem Impfstoffm­angel zu saugen“. Unterdesse­n haben sich dem Lockdown und der Ansteckung­sgefahr zum Trotz am Wochenende Massen von Ausflügler­n in verschneit­e Bergregion­en aufgemacht.

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