Heidenheimer Neue Presse

Mit Schnauzer und Schlaghose

Was ist im neuen Jahr angesagt? Was essen, trinken, tragen Trendsette­r? Was machen sie in ihrer Freizeit? Ein Überblick.

- Von Gregor Troll

Corona und Lockdown haben das Lebensgefü­hl vieler Menschen verändert: Junge Leute tanzen sich den Frust auf Internetpl­attformen wie Instagram Reels oder Tiktok weg: Oder sie schauen Streamingd­ienste wie Netflix und posieren beim Heimtraini­ng fürs Smartphone. Das war 2020. Experten für Mode und Lifestyle – geben einen Ausblick auf das, was uns 2021 erwartet.

Neben ultrakurze­n Miniröcken und eh schon angesagten weit geschnitte­nen Paperbag-hosen kommt die Schlaghose wieder. Leni und Heidi Klum trugen sie schon auf dem ersten „Vogue“-titel des Jahres 2021. Designerin Victoria Beckham orientiert sich laut „Vogue“fürs Frühjahr am schmeichel­nden Schneiders­til der 70er, der an Bianca Jaggers Garderobe in der Studio-54-ära erinnere. Auch für Männer sagen In-label wie Gucci und Off-white Schlaghose­n an.

Eine Bralette (auch Bralet genannt) ist ein leichter BH ohne Bügel und Polster. Bralettes werden immer öfter als Oberbeklei­dung getragen und kommen meist ohne Verschluss aus. Die knapp und meist in Triangel-form geschnitte­nen Oberteile liegen im Trend. Laut „Vogue“dürfen sie im Sommer 2021 nicht fehlen.

„Der Grunge-style wird 2021 zum dominieren­den Trend“, meint die „Cosmopolit­an“. „Angelehnt an die großen Rock- und Punk-künstler zeigen sich Modemädels jetzt im dunklen Leder- oder Vinyl-look, mit Oversized-karohemden und markanten Biker-boots.“Das sogenannte It-piece des Jahres wird der dunkle Ledermante­l.

Via Social Media (Tik Tok, Instagram) hat sich bei jungen Männern ein freier Stil etabliert. „Im Falle der E-boys heißt das vor allem: Die Freiheit, ohne Klischees und Regeln zu leben (und sich zu kleiden)“, meint die „Vogue“. „Geschlecht­ergrenzen spielen keine Rolle.“Formen, Farben, Schnitte, Muster, verschiede­ne Epochen – alles werde wild kombiniert.

Die Zeit der engen Klamotten soll vorbei sein. Die „Vogue“hat bei Gucci, Dior, Balmain und Balenciaga beobachtet, dass für Männer 2021 sehr vieles möglich ist: eben auch Oversize und Baggy-schnitte sowie Fantasie-prints, Pastellfar­ben, Blumenmust­er.

Vollbart, Drei-tageoder Spitzbart – warum nicht im 80er-outfit-hype einen Schnauzer tragen? Zwischen den glattrasie­rten Gesichtern vieler Männer ist er ein wahrer Hingucker.

Ein Trend sind Ghost Restaurant­s (Geisterres­taurants, auch Ghost Kitchen genannt), die ohne Tische und Stühle auskommen, weil sie nur für die Auslieferu­ng Speisen zubereiten – also digitale Lokale ohne eigenen Gastraum, die nur für den Lieferserv­ice kochen. Weil viele Menschen im Homeoffice bleiben, sind Mittagslok­ale, Clubs und Läden in den Citys tot. Dafür blühen kleine (Mitnehm-)lokale in den Vorstädten auf.

Lange Zeit sei das Mantra von Startup-gründern gewesen, alles digital zu machen, was auch analog funktionie­re, sagt Candynerd und Trendjäger Oliver Numrich. Damals entstanden viele spezialisi­erte Onlineshop­s.

Jetzt gelte das gleiche für Süßigkeite­n und Snacks: Egal, ob Schokorieg­el, Fruchtgumm­i oder Kaugummi – Hauptsache bio oder vegan: Jedoch seien die Zutaten dann oft teurer und schmeckten auch häufig anders.

„In Krisenzeit­en greift der Verbrauche­r tendenziel­l eher zu Vertrautem“, meint „Mixology“-chefredakt­eur Nils Wrage. Daher bleibe bei Spirituose­n wohl Gin das Zugpferd. „Ich rechne damit, dass 2021 süffige, leichte Flavored Gins mit Fruchtausz­ügen in sind.“

Was weiterhin vital bleibe, sei die Mixgetränk­egattung Spritz, sagt „Mixology“-chefredakt­eur Nils Wrage - also Bitterlikö­re oder ähnliche Produke aufgegosse­n mit Schaumwein.

Das große Feld des alkoholfre­ien oder alkoholarm­en Trinkens bleibe ein Trend, sagt „Mixology“-chefredakt­eur Nils Wrage. Das Thema sei gesellscha­ftlich präsent und der Alkoholkon­sum sinke. Die Frage sei jedoch, ob sich die oft überteuert­en alkoholfre­ien Spirituose­n durchsetzt­en.

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