Mit Schnauzer und Schlaghose
Was ist im neuen Jahr angesagt? Was essen, trinken, tragen Trendsetter? Was machen sie in ihrer Freizeit? Ein Überblick.
Corona und Lockdown haben das Lebensgefühl vieler Menschen verändert: Junge Leute tanzen sich den Frust auf Internetplattformen wie Instagram Reels oder Tiktok weg: Oder sie schauen Streamingdienste wie Netflix und posieren beim Heimtraining fürs Smartphone. Das war 2020. Experten für Mode und Lifestyle – geben einen Ausblick auf das, was uns 2021 erwartet.
Neben ultrakurzen Miniröcken und eh schon angesagten weit geschnittenen Paperbag-hosen kommt die Schlaghose wieder. Leni und Heidi Klum trugen sie schon auf dem ersten „Vogue“-titel des Jahres 2021. Designerin Victoria Beckham orientiert sich laut „Vogue“fürs Frühjahr am schmeichelnden Schneiderstil der 70er, der an Bianca Jaggers Garderobe in der Studio-54-ära erinnere. Auch für Männer sagen In-label wie Gucci und Off-white Schlaghosen an.
Eine Bralette (auch Bralet genannt) ist ein leichter BH ohne Bügel und Polster. Bralettes werden immer öfter als Oberbekleidung getragen und kommen meist ohne Verschluss aus. Die knapp und meist in Triangel-form geschnittenen Oberteile liegen im Trend. Laut „Vogue“dürfen sie im Sommer 2021 nicht fehlen.
„Der Grunge-style wird 2021 zum dominierenden Trend“, meint die „Cosmopolitan“. „Angelehnt an die großen Rock- und Punk-künstler zeigen sich Modemädels jetzt im dunklen Leder- oder Vinyl-look, mit Oversized-karohemden und markanten Biker-boots.“Das sogenannte It-piece des Jahres wird der dunkle Ledermantel.
Via Social Media (Tik Tok, Instagram) hat sich bei jungen Männern ein freier Stil etabliert. „Im Falle der E-boys heißt das vor allem: Die Freiheit, ohne Klischees und Regeln zu leben (und sich zu kleiden)“, meint die „Vogue“. „Geschlechtergrenzen spielen keine Rolle.“Formen, Farben, Schnitte, Muster, verschiedene Epochen – alles werde wild kombiniert.
Die Zeit der engen Klamotten soll vorbei sein. Die „Vogue“hat bei Gucci, Dior, Balmain und Balenciaga beobachtet, dass für Männer 2021 sehr vieles möglich ist: eben auch Oversize und Baggy-schnitte sowie Fantasie-prints, Pastellfarben, Blumenmuster.
Vollbart, Drei-tageoder Spitzbart – warum nicht im 80er-outfit-hype einen Schnauzer tragen? Zwischen den glattrasierten Gesichtern vieler Männer ist er ein wahrer Hingucker.
Ein Trend sind Ghost Restaurants (Geisterrestaurants, auch Ghost Kitchen genannt), die ohne Tische und Stühle auskommen, weil sie nur für die Auslieferung Speisen zubereiten – also digitale Lokale ohne eigenen Gastraum, die nur für den Lieferservice kochen. Weil viele Menschen im Homeoffice bleiben, sind Mittagslokale, Clubs und Läden in den Citys tot. Dafür blühen kleine (Mitnehm-)lokale in den Vorstädten auf.
Lange Zeit sei das Mantra von Startup-gründern gewesen, alles digital zu machen, was auch analog funktioniere, sagt Candynerd und Trendjäger Oliver Numrich. Damals entstanden viele spezialisierte Onlineshops.
Jetzt gelte das gleiche für Süßigkeiten und Snacks: Egal, ob Schokoriegel, Fruchtgummi oder Kaugummi – Hauptsache bio oder vegan: Jedoch seien die Zutaten dann oft teurer und schmeckten auch häufig anders.
„In Krisenzeiten greift der Verbraucher tendenziell eher zu Vertrautem“, meint „Mixology“-chefredakteur Nils Wrage. Daher bleibe bei Spirituosen wohl Gin das Zugpferd. „Ich rechne damit, dass 2021 süffige, leichte Flavored Gins mit Fruchtauszügen in sind.“
Was weiterhin vital bleibe, sei die Mixgetränkegattung Spritz, sagt „Mixology“-chefredakteur Nils Wrage - also Bitterliköre oder ähnliche Produke aufgegossen mit Schaumwein.
Das große Feld des alkoholfreien oder alkoholarmen Trinkens bleibe ein Trend, sagt „Mixology“-chefredakteur Nils Wrage. Das Thema sei gesellschaftlich präsent und der Alkoholkonsum sinke. Die Frage sei jedoch, ob sich die oft überteuerten alkoholfreien Spirituosen durchsetzten.