Perfekter Start ins zehnte Jahr
Die Elf von Kulttrainer Streich trumpft im badischen Duell auf und feiert in Hoffenheim einen denkwürdigen Sieg.
Mit breitem Grinsen umarmte Christian Streich sein Betreuerteam. Dann versteckte er sein Gesicht unter einer Maske und herzte jeden Spieler. Sein SC Freiburg hätte ihm keinen besseren Start in sein zehntes Jahr als Cheftrainer bescheren können. Das 3:1 (3:0) in Hoffenheim war der vierte Sieg in Serie in der Fußball-bundesliga. „Es freut mich wahnsinnig. Jetzt haben wir 20 Punkte – echt unglaublich“, sagte der 55-Jährige nach dem einseitigen badischen Derby. So eine Serie verzeichnete der Sportclub erst einmal vor seiner Ära – saisonübergreifend 2001. Als Tabellenneunter steht Freiburg vor den Landesrivalen VFB Stuttgart und Hoffenheim, auf Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen.
Trotzdem ist allen klar: „Wenn ich jetzt anfange zu träumen, und der Trainer hört es hier, dann weiß ich nicht, ob ich nächste Woche noch spiele“, sagte Kapitän Christian Günter, 27, lachend. Nicht absteigen lautet weiter die Devise. Der Trainer erinnerte gleich daran, dass es vor kurzer Zeit ganz anders aussah. Anfang Dezember stand der SC nach neun sieglosen Partien auf Rang 14, nur einen Punkt entfernt vom Relegationsrang.
In Sinsheim spielte den Freiburgern vieles in die Karten: Die frühe Führung durch Baptiste
Santamaria (7. Minute). Der verletzungsbedingte Ausfall von Hoffenheims Nationalspieler Sebastian Rudy in dieser Szene und kurz darauf auch von dessen Teamkollegen Kevin Akpoguma. Das unglückliche Handspiel von Tsg-youngster Melayro Bogarde, das zum 2:0 per Strafstoß durch Vincenzo Grifo (34.) führte. Dann das Eigentor von Kasim Adams zum 3:0 kurz vor der Pause. „Der Verlauf der ersten Halbzeit passt perfekt zum Drehbuch eines Horrorfilms“, bekannte Hoffenheims Coach Sebastian Hoeneß.
Nach der Pause ließ Freiburg nur das 1:3 von Ihlas Bebou (58.) zu. „Wir sind eine eklige Truppe, aggressiv gegen den Ball und laufstark“, sagte Günter nach dem Abpfiff voller Stolz. Der Ex-hoffenheimer Grifo betonte: „Es passt im Moment einfach. Wir haben einen tollen Teamgeist und absolut verdient gewonnen.“