Schwerer Schaden
über den Zoff beim VFB Stuttgart
Da spielt der VFB Stuttgart als Aufsteiger bislang eine gute Saison, trotz der beiden jüngsten Niederlagen gegen Wolfsburg und Leipzig. Das Team tritt mutig und offensiv auf, hat viele Sympathien gewonnen. Doch in der Führungsspitze des Klubs dreschen sie aufeinander ein. Das muss man nicht verstehen.
Die in aller Schärfe ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt macht fassungslos. Geht es um die Aufarbeitung des Skandals um die Weitergabe von Mitgliederdaten? Neigt der Präsident wirklich zur Profilierungssucht, wie Hitzlsperger sagt? Können die beiden Männer einfach nicht miteinander? Über die genauen Hintergründe kann man nur spekulieren.
Spürbar wird dafür der schwere Schaden, den die Schlammschlacht schon jetzt verursacht hat, in- und extern. Wundern muss man sich vor allem über Thomas Hitzlsperger, der gar nicht immer so nett ist wie viele meinen. Wir erinnern uns: Der 38-Jährige war als Versöhner angetreten. Er wollte die jahrelangen Querelen im Klub beenden, Kontinuität herstellen. Nun aber agiert Hitzlsperger eher wie der Elefant im Porzellan-laden. Er stellt den Präsidenten des 80 000-Mitglieder starken Vereins in aller Öffentlichkeit bloß, will Vorstandschef und Präsident in Personalunion werden. Er strebt also eine Machtfülle an, die es so beim VFB wohl noch nie gegeben hat. Ob das zum Wohle des Vereins ist, darf bezweifelt werden.