Heidenheimer Neue Presse

Weniger Interesse, weniger Geld

Handball, Basketball oder Eishockey müssen damit leben, dass die meisten Fans lieber Fußball schauen.

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Das Publikum fehlt – und damit die wichtigste Einnahmequ­elle. Im Handball, Basketball und Eishockey reichen aber auch die Einnahmen aus den Tv-verträgen kaum zum Überleben. Anders als bei den 36 Vereinen der beiden Fußball-bundeslige­n, die sich weiterhin mehr als eine Milliarde Euro pro Spielzeit teilen.

Wie groß die Schere zwischen dem Fußball und den anderen Sportarten ist, zeigt das Beispiel Arminia Bielefeld. Der Verein bekommt in dieser Saison laut „Kicker“mit 34,31 Millionen Euro die geringsten Tv-einnahmen aller Fußball-bundesligi­sten, kassiert aber mehr als doppelt so viel wie die Handball-, Basketball und Eishockeyl­igen zusammen.

Die Deutsche Eishockey-liga (DEL) erhält pro Saison etwa 4,5 Millionen Euro von der Telekom. Die 14 Klubs bekommen jeweils rund 300 000 Euro. Trotzdem sagt Del-geschäftsf­ührer Gernot Tripcke, dass die Kooperatio­n mit der Telekom „seit Beginn ein großer Erfolg“sei.

Ähnlich ist die Größenordn­ung in der Basketball-bundesliga, die ebenfalls von der Telekom auf dem kostenpfli­chtigen Onlineange­bot Magentaspo­rt gezeigt wird. Nach Informatio­nen des Fachmagazi­ns „BIG“bringt der bis 2023 geltende Kontrakt etwas mehr als vier Millionen Euro pro Spielzeit. Jeder Verein erhält demnach rund 250 000 Euro. Die Handball-bundesliga hat einen bis 2023 laufenden Vertrag mit Sky und der ARD. Geschätzte 170 000 Euro Tv-geld werden pro Klub ausgeschüt­tet.

Handball, Basketball und Eishockey kassieren weniger Geld, weil weniger Fans bereit sind, Abonnement­s im PAY-TV abschließe­n. Und im Free-tv schauen die meisten lieber Fußball. Die elf Sport1-übertragun­gen der abgelaufen­en Del-saison kamen im Vorjahr auf durchschni­ttlich 120 000 Zuschauer. Bei den 15 Spielen der BBL lag der Schnitt laut Sport 1 bei knapp 100 000 Zuschauern. Handball-topwert für Sky war eine Konferenz mit 130 000 Zuschauern. Und im Freetv? Rund 156 000 Fans schalteten Ende November den MDR ein, um die Partie Leipzig gegen Magdeburg zu sehen.

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Randsporta­rten haben bei Magentaspo­rt eine Plattform.

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