Heidenheimer Neue Presse

Erst Protest, dann Spiel

- Daniel Wydra zur Reaktion von Sportlern auf die Vorfälle in Washington

traten die Basketball­er der Boston Celtics am Mittwoch zum Nba-spiel bei den Miami Heat an. Stunden zuvor hatten Hunderte Randaliere­r das Kapitol in Washington gestürmt, als Joe Biden endgültig zum Wahlsieger ernannt werden sollte. Die beiden Basketball-teams hatten offenbar überlegt, deswegen nicht zu spielen. Erst zwanzig Minuten vor dem Start erschienen die Spieler zum Aufwärmen. Als die Nationalhy­mne gespielt wurde, knieten alle Spieler demonstrat­iv auf dem Boden. „Wir wollen den Menschen eine Freude bereiten“, hieß es in einer Erklärung beider Mannschaft­en. Sie würden aber weiter gegen Ungerechti­gkeiten protestier­en. Diejenigen, die im vergangene­n Jahr gegen Rassismus demonstrie­rt hatten, seien von der Polizei schlechter behandelt worden als die Kapitol-stürmer.

Auch in anderen Basketball­arenen gingen Spieler aus Protest auf die Knie – ein starkes Zeichen gegen die vom Nochpräsid­enten Trump befeuerte Gewalt. Reaktionen in den sozialen Medien zeigen, dass einige schwarze Sportler eine weitere Polarisier­ung fürchten. „Können Sie sich heute vorstellen, was passiert wäre, wenn das alles Schwarze gewesen wären, die das Kapitol gestürmt hätten?“, fragte Doc Rivers, Trainer der Philadelph­ia 76ers. Deutlicher drückte sich Draymond Green von den Golden State Warriors aus: Er sagte, dass Terroriste­n ins Kapitol eingedrung­en seien.

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