Erst Protest, dann Spiel
traten die Basketballer der Boston Celtics am Mittwoch zum Nba-spiel bei den Miami Heat an. Stunden zuvor hatten Hunderte Randalierer das Kapitol in Washington gestürmt, als Joe Biden endgültig zum Wahlsieger ernannt werden sollte. Die beiden Basketball-teams hatten offenbar überlegt, deswegen nicht zu spielen. Erst zwanzig Minuten vor dem Start erschienen die Spieler zum Aufwärmen. Als die Nationalhymne gespielt wurde, knieten alle Spieler demonstrativ auf dem Boden. „Wir wollen den Menschen eine Freude bereiten“, hieß es in einer Erklärung beider Mannschaften. Sie würden aber weiter gegen Ungerechtigkeiten protestieren. Diejenigen, die im vergangenen Jahr gegen Rassismus demonstriert hatten, seien von der Polizei schlechter behandelt worden als die Kapitol-stürmer.
Auch in anderen Basketballarenen gingen Spieler aus Protest auf die Knie – ein starkes Zeichen gegen die vom Nochpräsidenten Trump befeuerte Gewalt. Reaktionen in den sozialen Medien zeigen, dass einige schwarze Sportler eine weitere Polarisierung fürchten. „Können Sie sich heute vorstellen, was passiert wäre, wenn das alles Schwarze gewesen wären, die das Kapitol gestürmt hätten?“, fragte Doc Rivers, Trainer der Philadelphia 76ers. Deutlicher drückte sich Draymond Green von den Golden State Warriors aus: Er sagte, dass Terroristen ins Kapitol eingedrungen seien.