Händler machen „auf – merksam“: Polizei kommt
Alexander Reinhard zeigt mit Plakaten die derzeitige Lage auf. Daraufhin schaute die Polizei vorbei.
Ein Plakat und ein paar Fotos in sozialen Netzwerken führten dazu, dass Alexander Reinhard, Inhaber des gleichnamigen Modehauses in der Hauptstraße, Besuch von der Polizei bekam. Er beteiligte sich an einer bundesweiten Aktion von Einzelhändlern, die darauf aufmerksam machen will, dass es auch im Modegeschäft Verfallsdaten gibt und die Einzelhändler sehr unter dem aktuellen Lockdown zu leiden haben.
Auf den Plakaten, die Reinhard und andere Heidenheimer Händler ins Schaufenster gehängt haben, steht in großen Lettern „Wir machen auf“, und kleiner geschrieben „merksam“. Genannt wird auch ein Datum: 11.01, 11 Uhr. So mancher scheint jedoch das Kleingedruckte nicht gelesen – oder verstanden – zu haben und so wurde auch die Polizei auf den Plan gerufen.
So nimmt es kaum Wunder, dass die Ordnungshüter am Montagvormittag schon um 10 Uhr sechs Mann hoch vor dem Modehaus aufliefen. Wie Alexander Reinhard berichtet, konnte er die Beamten recht schnell davon überzeugen, dass er keinesfalls vorhat, sich über den Lockdown hinwegzusetzen, sondern sich lediglich an der Aktion beteiligt. „Die Polizisten waren sehr nett und haben uns viel Glück gewünscht.“
Alexander Reinhard zufolge beteiligen sich inzwischen bundesweit mehr als 20 000 Modehändler an der Aktion. Die habe nichts mit einer ähnlich benannten Aktion der „Querdenker“-bewegung zu tun. „Wir wollen einfach ähnliche Entschädigungen wie die Gastronomie, denn wenn wir erst im März wieder öffnen dürfen, können wir unsere Winterware verbrennen. Die neue Ware wurde schon vor sechs Monaten bestellt und muss ja irgendwie bezahlt werden“, so Reinhard. Neben jenen Zeitgenossen, die die Aktion wohl nicht verstanden hätten, habe es auch sehr viel Lob und Zuspruch von Heidenheimern gegeben. zieht sich aber schließlich aus und geht hinein. Er bleibt lange drin, nur seine Nase schaut heraus. Als ich mir die Schuhe zubinde, bittet er mich, ihm die Seife zuzuwerfen, die in seiner Jackentasche steckt, sagt er.
Ich bin angezogen, und mir ist warm. Felice steht auf dem Felsen, nackt, den Blick in Erwartung des ersten Sonnenstrahls auf die Simanospitze gerichtet. Die Zeit vergeht, dann blitzt der Strahl herab und trifft uns.
Felice stößt einen seligen Seufzer aus, als seine Augen sich mit leuchtenden Bergen füllen.
Im Kiefernwald, während er vor mir hergeht, finde ich den richtigen Moment. Felice, rufe ich.
Ho, antwortet er.
Felice, heute nehme ich dich mit nach Bellinzona, um eine Ausstellung
anzusehen. Er dreht sich ruckartig um. Nach Bellinzona?
Ja, in Bellinzona gibt es eine Ausstellung von Bildern, die ich dir zeigen möchte.
Nach Bellinzona fahr ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr, murmelt er. Als junger Mann bin ich öfter dort gewesen, um Dummheiten zu machen. Er dreht sich um und geht weiter. Ich stehe da mit einem Gesicht wie der ausgestopfte Gämsbock von Brenno. Warum nicht, komm schon, beharre ich. Der Bernasconi stellt aus.
Der Bernasconi?, wiederholt er, ohne stehen zu bleiben. Ein paar Minuten später lehnt er sich an eine Tanne, sieht mich an und fragt, was kostet denn die Ausstellung da?
Da merke ich, dass er mit von der Partie ist. Nichts, lüge ich. Sie kostet nichts. Und anschließend essen wir in der Stadt zu Mittag, diesmal bezahle ich. Pause.
Bòn, ist gut, weil heute hab ich ja auch nicht so viel zu erledigen. Aber du fährst.
Zu Hause angekommen, setzen wir uns auf die Granitbänke. Dort bleiben wir eine Weile und tun nichts, so wie wenn man auf einen Zug wartet.
Die Glocken schlagen acht, wir gehen zu Vittorina hinüber. Sie ist nicht da, hat aber die Tür nicht abgeschlossen.
Felice schraubt den Gasschlauch ab, lädt sich die leere Flasche auf die Schulter und trägt sie zu Marietto, um sie gegen eine volle einzutauschen.
Fortsetzung folgt
im Rotpunktverlag