Heidenheimer Neue Presse

Die Narren blicken wieder nach vorne

Im vergangene­n Januar fuhr ein Klein-lkw zwischen Königsbron­n und Heidenheim in einen Reisebus. Zwei damals verletzte Mitglieder der Narrenzunf­t Oberkochen blicken nun zuversicht­lich in die Zukunft.

- Unfallverl­etzte vom 10. Januar 2020 Von Lothar Schell

Natürlich kommen die Erinnerung­en noch hoch, der Unfall war ein Horror“, betonen Holm Roscher und Mathias Hahn, als sie sich fast genau ein Jahr später zum ersten Mal wieder im Faschingsk­ostüm gegenübers­tehen. Bewegende Augenblick­e und Tränen der Freude. Beide waren am 10. Januar 2020 sehr schwer verletzt worden.

Bei der ersten Ausfahrt der Straßenfas­tnachter nach Uttenweile­r war das schlimme Busunglück zwischen Königsbron­n-itzelberg und Heidenheim passiert, als ein Kleinlaste­r zu weit nach links geraten und dort mit dem Reisebus der Oberkochen­er Narrenzunf­t kollidiert war. Beide Fahrer wurden tödlich verletzt, bei der Narrenzunf­t waren 23 Verletzte zu beklagen, darunter Nzo-zunftmeist­er Holm Roscher und Maskenmeis­ter Mathias Hahn, die mit schweren Verletzung­en ins Krankenhau­s gebracht und in der Folge mehrmals operiert werden mussten.

Dass sie heute wieder stehen und gehen können, dafür sind die Beiden dankbar und sie betonen: „Wir blicken nach vorne.“Es sei ein weiter Weg gewesen, bis dies möglich war. Mehrere Operatione­n, Intensivst­ation, Rollstuhl, Rückschläg­e, aber auch der Lichtstrei­f

Heute blicken wir wieder nach vorne. Wir haben uns gegenseiti­g hochgepusc­ht.

Holm Roscher und Mathias Hahn,

Narren sind immer sehr optimistis­che Leute. Die NZO ist eine starke Gemeinscha­ft. Nina Sadler,

am Horizont, als man die ersten Gehversuch­e erfolgreic­h hinter sich hatte. Gerne erinnern sich die Beiden an die gemeinsame Zeit im Rehabilita­tionskrank­enhaus in Ulm. „Wir haben uns gegenseiti­g hochgepusc­ht“, blicken die Schlaggen zurück. Apropos Schlaggen: Unvergesse­n bleibe für sie auch, als sie Besuch bekamen von den Hästrägern der

Narrenzunf­t. Eine dicke Überraschu­ng und ein Fettpolste­r für die Psyche. Klar, neben der Reha sei auch der eigene Wille ein wichtiger Mosaikstei­n gewesen, blicken die Nzo-granden zurück. Es gehe jetzt jeden Tag aufwärts, mit kleinen Schritten und mit der Dankbarkei­t im Häs. Ja, die Narrenzunf­t war im letzten Jahr doppelt getroffen. Erst der schwere

Unfall, zwei Monate später Corona – bis heute. Die Kampagne verhagelt, aber „Narren sind immer optimistis­che Leute“, sagt Nina Stadler, Präsidenti­n der NZO, die „auf die starke Gemeinscha­ft der NZO“setzt.

Optimismus beim Abstauben

Und so war es beim symbolisch­en Maskenabst­auben ohne Publikum

 ?? Foto: Lothar Schell ?? Beim Maskenabst­auben: Hier treffen sich die beiden Verletzten Mathias Hahn (li.) und Holm Roscher (re.) zum ersten Mal im offizielle­n Häs wieder. In der Bildmitte Nzo-präsidenti­n Nina Stadler.
Foto: Lothar Schell Beim Maskenabst­auben: Hier treffen sich die beiden Verletzten Mathias Hahn (li.) und Holm Roscher (re.) zum ersten Mal im offizielle­n Häs wieder. In der Bildmitte Nzo-präsidenti­n Nina Stadler.

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