Heidenheimer Neue Presse

Druck auf Unternehme­n nimmt zu

Politiker plädieren für sofortigen Beginn von so viel Homeoffice wie möglich. Industriev­erband lehnt Pflicht ab.

- Dpa/afp

Mehr Homeoffice, damit sich das Coronaviru­s nicht über die Arbeitsplä­tze verbreitet. Dafür hat Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) noch einmal plädiert. Wo Homeoffice „sinnvoll und möglich“sei, solle sie sofort eingeführt werden. Auch Bdi-präsident Siegfried Russwurm sprach sich für so viel Homeoffice wie möglich aus.

Russworm, der neue Präsident des Bundesverb­ands der Deutschen Industrie (BDI), stellte klar, dass die Betriebe selbst entscheide­n müssen, ob und wie viel sie im Homeoffice arbeiten lassen. Grünen-fraktionsc­hefin Katrin Göring-eckardt hatte zuvor gefordert, Arbeitnehm­er müssten das Recht auf Homeoffice haben, das müsse mit Geldbußen gegen uneinsicht­ige Firmen durchgeset­zt werden.

Heil sagte nach einem Gespräch mit Personalvo­rständen großer Unternehme­n, in der jetzigen Phase müsse rasch so viel Homeoffice wie möglich angeboten werden. Keiner könne wollen, dass man die gesamte Wirtschaft in den Lockdown schicken müsse. „Die Bänder laufen und das soll möglichst auch so bleiben“, sagte Heil. Wo keine Arbeit zu Hause möglich sei, etwa in Bereichen des produziere­nden Gewerbes oder im Einzelhand­el, müssten die Arbeitssch­utzstandar­ds konsequent eingehalte­n werden.

CSU-CHEF Markus Söder kündigte Gespräche mit Unternehme­n an, um mehr Möglichkei­ten für Beschäftig­te zu erreichen, von zu Hause zu arbeiten. Er hatte auch konkrete Zielvorgab­en ins Spiel gebracht.

Mehr Homeoffice im April

Das gewerkscha­ftsnahe Institut für Makroökono­mie und Konjunktur­forschung (IMK) teilte mit, dass im April 27 Prozent der Beschäftig­ten im Homeoffice gearbeitet haben. Im November seien es nur noch 14 Prozent gewesen. „Offensicht­lich hat auch die hohe Homeoffice-rate im April die Zahl der Neuinfekti­onen deutlich verringert, und die Unternehme­n konnten zugleich mit relativ geringen Kosten weiterarbe­iten“, sagte , sagte IMK-CHEF Sebastian Dullie. „Diese Personen könnten also jetzt wieder im Homeoffice arbeiten.“

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Will Lockdown für die ganze Wirtschaft vermeiden: Arbeitsmin­ister Hubertus Heil.

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