Heidenheimer Neue Presse

Beim Fernseher schaut Künstliche Intelligen­z mit

Die Technik-messe findet in diesem Jahr nur online statt. Interessan­te Neuigkeite­n gibt es trotzdem. Roboter saugt und wischt Staub und Schlamm.

- Vt/dpa

Um getrocknet­en Schmutz zu entfernen, reicht Staubsauge­n nicht aus, da muss ein Roborock ran. Mit Schalltech­nologie schrubbt der „S7“Böden bis zu 3000 Mal pro Minute, wirbt der Hersteller. Ein Lift hebt den Wischmopp, wenn der Roboter einen Teppich erkennt. So sollen Staub, aber auch Kaffee und sogar schlammige Fußspuren durch die Saug-wisch-kombinatio­n kein Problem sein. Die Technik-messe CES zeigt jetzt viele Neuheiten, vom Haushaltsr­oboter mit Greifarm, Fernseher mit ultraschwa­rzer Farbe bis hin zum Aufroll-smartphone. Das alles nicht zum Berühren oder Testen: In der Corona-pandemie sind die überfüllte­n Messehalle­n in Las Vegas tabu, die Neuigkeite­n-show findet ausschließ­lich online statt.

Der südkoreani­sche Elektronik-konzern LG zeigte in seinem Ces-livestream das Konzept eines Smartphone­s, das sich auf die Größe eines kleinen Tablets ausrollen lässt. Es wäre die bisher elegantest­e Lösung für ein Falt-gerät: Das Display verschwind­et beim Schrumpfen auf Smartphone-größe einfach im Gehäuse. Ob die Idee den Sprung von der Konzeptpha­se auf den Markt schafft, ist bisher unklar.

Der Samsung-rivale scheint allerdings „LG Rollable“als Marke anzupeilen. Zuvor hatte LG in Las Vegas bereits einen Fernseher gezeigt, der in einem Tv-möbel zusammenge­rollt werden kann.

Samsung präsentier­t einen Roboter, der durch den Haushalt rollt und mit seinem Greifarm alle möglichen Aufgaben erledigt – etwa Teller in den Geschirrsp­üler

räumen, Wäsche sortieren, Getränke eingießen und ein Glas dann auch dem Menschen reichen. „Bot Handy“ist aber noch in der Entwicklun­g.

Das neue Modelljahr hält einige spannende technische Details für Tv-nutzer bereit. Es wird heller, bunter, der Ton wird wandern – und ein bisschen Nachhaltig­keit gibt es auch. Das Zauberwort heißt in diesem Jahr „MINI-LED“. Größer als die extrem teuren Micro-led, aber kleiner als bisherige Leuchtdiod­en, sollen die MINI-LED mehr Farbe und Kontrast auf die Bildschirm­e bringen. Und wie soll das funktionie­ren? Die kleinen bunten Leuchtpunk­te sind zwar nicht so hell wie bisherige LED, dafür gibt es viel mehr von ihnen. Das sorgt im Ergebnis für genauso viel oder gar mehr Licht und viel klarere Farbabstuf­ungen.

Ein Beispiel: Ein besonders helles Objekt vor dunklem Hintergrun­d.

Auf aktuellen Fernsehern strahlt meist Licht auf die dunkle Fläche über – „Blooming“wird der Effekt genannt. MINI-LED sollen dies minimieren und den in dieser Hinsicht überlegene­n selbstleuc­htenden Oled-displays noch näher kommen.

Ob das in der Praxis klappt, können Tv-zuschauer mit dem nötigen Budget in diesem Jahr unter anderem bei den neuen Oberklasse­modellen von Samsung, LG oder TCL überprüfen. Bis die Technik in die Brot-und-butterklas­se kommt, wird es noch ein wenig dauern.

Bilder werden bearbeitet

Fernseher sind längst nicht mehr reine Abspielger­äte, sie haben auch zahlreiche Möglichkei­ten zur Bildverbes­serung. Ganz neu ist das nicht, aber nun soll es noch besser werden. So etwa bei Samsung, Panasonic oder Sony. In den neuen Spitzenmod­ellen ihrer Bravia-reihe lässt Sony den Fernseher auf gewisse Art mitschauen. Künstliche Intelligen­z sorgt dann für ein optimierte­s Bild.

Wenn etwa Gesichter ins Bild kommen, wird die Software sie besonders gut ausarbeite­n, vor allem die Augen. Auch greift sie auf Datenbanke­n zur besseren Darstellun­g von Texturen wie etwa Fell oder Stein zurück; das System erkennt, welche Objekte oder Lebewesen in welchen Lichtverhä­ltnissen zu sehen sind.

Die Veranstalt­er der Technik-messe hoffen, zur nächsten CES im Januar 2022 wieder Besucher in Las Vegas zu sehen. Zugleich soll es aber ein breiteres digitales Programm als früher geben. Letztes Jahr waren mehr als 170 000 Fachbesuch­er und Journalist­en zur CES gekommen. Dass diese Zahl nach der Pandemie schnell wieder zu erreichen ist, gilt als fraglich.

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Bildschirm­e sind ein großes Thema auf der CES, hier bei der Demonstrat­ion einer digitalen Gesundheit­sanwendung.

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