Immergrüne Pölsterchen
Die Pflanzen behalten sogar im Winter ihre Farbe und bilden sich selbst an den dunkelsten Orten. Wer will, kann sie selbst ganz leicht ansiedeln.
so lange der Winter nicht zu kalt wird. Im unbeheizten Gewächshaus sind die Temperaturen nachts immerhin um etwa fünf Grad höher als draußen. Allerdings darf regelmäßiges Lüften nicht zu kurz kommen, nur so können Fäulnis und Pilze vorgebeugt werden.
Wer sein Gewächshaus im Winter nicht nutzen möchte, sollte im Spätherbst die Erde umgraben, nochmal gießen und dann die Fenster gekippt lassen.
Ziemlich grau sieht es momentan im Garten aus, auch wenn die Januarsonne die verblichenen Halme der Stauden und das Geäst der Gehölze aufhellt. Umso mehr fällt das kräftige Dunkelgrün der Moose ins Auge.
Der Stoffwechsel dieser Pflanzen läuft sogar noch bei niedrigen Temperaturen. Sie wachsen daher bei milder Winterwitterung – und haben im Frühjahr gegenüber den Blütenpflanzen einen deutlichen Wachstumsvorsprung. Wenn die übrige Vegetation aus dem Winterschlaf erwacht, befinden sich Moose bereits voll in der Entwicklung.
Wenn das Moos im Winter so grün leuchtet, bilden sich die Mooskapseln. Bei genauem Hinsehen offenbaren sich die Unterschiede zwischen den Moos-arten: Der Name des Sternmooses erklärt sich angesichts der stacheligen Auswüchse, die wie Sternspitzen abstehen. Beim Frauenhaarmoos sind die kurzen Stängel mit langen dünnen Strukturen besetzt. Beides sind Laubmoose, die blattähnliche Formen haben.
Lebermoos hingegen ist eher flächig. Häufig bedeckt es bei feucht gehaltenen Topfpflanzen die Erdoberfläche. Dort ist es aber unerwünscht, weil es den Wasserund Nährstoffhaushalt sowie die Bodenreaktion stört.
Moos wächst im Garten dort, wo es günstige Wachstumsbedingungen findet: an eher kühlen, feuchten Stellen. An der Nordseite von Gebäuden entwickelt sich Moos vor allem an schattigen Holzwänden. Ebenso wächst die Pflanze an Baumstämmen, auf Ästen und überzieht Steinflächen.
Die Moospolster sitzen allerdings nur auf der Oberfläche. Sie bilden keine echten Wurzeln und brauchen darum kein tiefes Erdreich. Aus demselben Grund können sie die Rinde, an oder auf der sie wachsen, nicht durchdringen. Moos kann also keinen Schaden auf den Aufsitzerpflanzen anrichtet. Man muss es deshalb nicht entfernen.
Um die Düsternis im Winter also zu durchbrechen, sollte man das Moos überall dort lassen, wo es wachsen kann. Hierzulande stören sich Gartenbesitzer oft am Mooswuchs. In Japan ist das Moos willkommener. Das dortige Klima befördert das Mooswachstum: Im Sommer bleibt das Wetter langanhaltend feucht, die wirklich kalten Perioden im Winter fallen recht kurz aus, die meiste Zeit des Jahres kann das Moos also gut wachsen. Die regelmäßigen Niederschläge sorgen stets für ausreichend Feuchtigkeit.
Gärten voller Moos
In Japan ist die Pflanze so willkommen, dass man dort sogar Moosgärten anlegt. Moospolster verschiedener Arten und in den unterschiedlichsten Grüntönen überziehen den Boden in diesen Gärten. Farbliche Kontraste bilden etwa gelb- oder rotlaubige Gräser, schwarzblättriger Schlangenbart und helle Steine.
Gartenbesitzer hierzulande quälen sich, wenn unter Baumkronen kein Rasen wächst, sondern nur Moos. In einem derart schattigen Bereich kann allerdings nur Moos wachsen – für Gras genügt die Lichtmenge unter einer Krone nicht.
Selbst Schattenrasen braucht ein Mindestmaß an Lichtmenge. Im Vollschatten kommt auch kein Schattenrasen hoch, dort könnte man das Moos getrost wachsen lassen.
Das weiche Moos ist immergrün und bleibt daher das ganze Jahr über sichtbar. Auf älteren Mauern oder Steinflächen, die schon angewittert sind, bildet sich die Pflanze gerne. Die Moospölsterchen fangen allerdings gerne Staub ein oder führen bei Nässe zu Rutschgefahr. Durch Abschaben kann die Pflanze aber leicht entfernt werden.
An manchen Stellen kann Moos auch ein echter Hingucker und gewünscht sein. Die Pflanze lässt sich sehr leicht selbst ansiedeln und vermehren. Das geschieht mithilfe der Sporen: Damit diese frei werden, muss man die Sporenbehälter zerreiben. Den feinen Staub verteilt man auf einer Schicht leicht saurer Vermehrungserde. Wichtig ist, dass diese Erde feucht bleibt, etwa durch Besprühen oder mit einer Folie als Abdeckung.