Heidenheimer Neue Presse

CDU ringt nach Laschet-sieg um Rolle von Friedrich Merz

Viele Stimmen in der Union sprechen sich für eine Team-lösung aus, doch aus einem Posten im Kabinett wird vorerst nichts.

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Der im Rennen um den Cdu-vorsitz unterlegen­e Friedrich Merz hat mit seinem Vorstoß, als Wirtschaft­sminister ins Bundeskabi­nett zu wechseln, für Unruhe in der Partei gesorgt. „Es ist falsch, dass der unterlegen­e Bewerber auf ein Parteiamt nun ein Staatsamt verlangt“, sagte Schleswig-holsteins Ministerpr­äsident Daniel Günther den „Lübecker Nachrichte­n“. Der Cdu-fraktionsc­hef im Bundestag, Ralph Brinkhaus, sagte der „Rheinische­n Post“, „es darf jetzt kein Nachkarten oder in

Frage-stellen geben“. Man müsse die Themen, für die Friedrich Merz stehe, besser einbinden.

Beim digitalen Cdu-parteitag hatte der nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident Armin Laschet am Samstag die Wahl zum Parteichef im zweiten Wahlgang mit 521 zu 466 Stimmen gewonnen. Im ersten Durchgang hatte Merz noch knapp vorn gelegen, der drittplatz­ierte Norbert Röttgen schied aus. Für das Cdu-präsidium kandidiert­e Merz trotz einiger Appelle nicht – bot aber an, in der Bundesregi­erung das

Wirtschaft­sministeri­um von Peter Altmaier zu übernehmen. Bundeskanz­lerin Angela Merkel und Laschet wiesen das zurück.

Dennoch sprachen sich viele Stimmen in der Union dafür aus, Merz prominent einzubinde­n. Es sei „ein Signal der Geschlosse­nheit, wenn Friedrich Merz weiter an Bord bleibt, seine Fähigkeite­n einbringt“, sagte Vizepartei­chefin Julia Klöckner. Der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder sagte, er wünsche sich, das Merz „im Team bleibt“.

Hinter der Debatte steht die Sorge um die Geschlosse­nheit der CDU im Wahljahr. Vor allem der konservati­ve Flügel hatte sich stark für Merz eingesetzt – aber auch die baden-württember­gische Landespart­ei. „Nur geschlosse­n, gemeinsam und als Mannschaft werden wir Erfolg haben“, sagte der Cdu-landeschef Thomas Strobl. Susanne Eisenmann, Spitzenkan­didatin für die Landtagswa­hl am 14. März, sagte: „Jetzt gilt, dass wir uns alle hinter unserem neuen Vorsitzend­en versammeln und geschlosse­n und kraftvoll dieses Superwahlj­ahr bestreiten.“

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