Heidenheimer Neue Presse

Souveräner Heimsieg der Heidenheim­er

Beim zweiten Heimspiel im neuen Jahr lässt der 1. FC Heidenheim nichts anbrennen und schlägt den SV Darmstadt 98 mit 3:0. Entscheide­nd waren am Ende Standardsi­tuationen – bisher eigentlich die größte Stärke der Gäste.

- Von Nadine Rau Sv-trainer, über seine Taktik

Der 1. FC Heidenheim besiegte den SV Darmstadt 98 mit 3:0, alle drei Treffer fielen dabei erst in der zweiten Hälfte. Wie lief das Spiel?

Das war genau die richtige Reaktion: Auf die 0:4-Niederlage in Sandhausen folgte gestern ein klarer 3:0-Sieg des 1. FC Heidenheim über den SV Darmstadt 98. In einer intensiv geführten Partie, die lange ausgeglich­en war, schlugen die Heidenheim­er dabei erst in Hälfte zwei zu, dafür aber gleich richtig. Christian Kühlwetter, dann Patrick Mainka und schließlic­h Denis Thomalla trafen für die nächsten drei Punkte – der FCH steht damit jetzt mit 25 Zählern auf dem siebten Tabellenpl­atz.

Im Vergleich zum vergangene­n Auswärtssp­iel setzte Trainer Frank Schmidt im Mittelfeld auf drei neue Spieler in der Startelf: Andreas Geipl, Tobias Mohr und Florian Pick durften statt Kevin Sessa (nach roter Karte), Robert Leipertz und Maximilian Thiel beginnen.

Nach Anpfiff machten die Gäste gleich Betrieb, doch nach einem harmlosen Versuch von Marvin Mehlem waren es dann schnell die Heidenheim­er, die mehr am Drücker waren. Gute Torchancen blieben allerdings aus, noch am gefährlich­sten war ein Kopfball von Denis Thomalla nach einer schönen Flanke von Mohr. Aber der Heidenheim­er Stürmer blieb an Darmstadts Patric Pfeiffer hängen und so war nicht mehr als eine Ecke drin, die die Heidenheim­er nicht zu nutzen wussten.

Auf der Linie geklärt

In der bisherigen Saison waren Treffer nach ruhenden Bällen ja auch mehr eine Spezialitä­t der Darmstädte­r, mit zwölf Toren hat bisher kein anderes Team mehr Standardto­re erzielt. Zeigen wollten sie das auch gestern und so musste Kühlwetter nach einem Eckball Immanuel Höhns Kopfball auf der Linie klären. Auf der anderen Seite versuchte er es selbst per Kopf, Sv-torhüter Marcel Schuhen lenkte die Kugel aber noch übers Tor. Torlos ging es in die Pause, bis dahin zeigten die Mannschaft­en ein zeitweise zerfahrene­s Spiel, bei dem es noch an Entschloss­enheit mangelte.

Ganz anders nach der Pause. Für die Darmstädte­r machte zunächst der Ex-heidenheim­er Tim Skarke mit einem wuchtigen Distanzsch­uss auf sich aufmerksam, der aber links am Kasten vorbeiging. Auf Heidenheim­er Seite dauerte es gerade einmal drei Minuten, bis zum ersten Mal gejubelt werden durfte: Nach einer Ecke von Pick verlängert­e Mainka und Kühlwetter vollstreck­te per Kopf zum 1:0. Damit gelang Kühlwetter sein bereits zehnter Saisontref­fer und für den FCH war es das zweite Tor der Saison nach einem Standard – schon vor zwei Wochen gegen Nürnberg hatte das erstmals geklappt. Bei

Heidenheim schien damit der Knoten geplatzt und so dauerte es wieder nur wenige Minuten, bis der Ball erneut hinter Schuhen einschlug. Diesmal ging dem Treffer keine Ecke, aber ein Freistoß voraus – erneut von Pick. Mainka war zur Stelle und köpfte zum 2:0 ein, Standardtr­effer Nummer drei.

Darmstadt nach vorne harmlos

Jetzt sah die Partie gleich ganz anders aus, noch aber waren 30 Minuten zu spielen. Den Darmstädte­rn fehlten zündende Ideen, im Sechzehner agierten sie recht harmlos, und so konnte der FCH das 2:0 halten. Wenige Minuten vor Schluss nahm Fch-coach Schmidt zwei Wechsel vor, brachte mit Oliver Steurer den sechsten Verteidige­r, außerdem Marc Schnattere­r, der seine Knieblessu­r ausgestand­en hat. Eine gute Wahl, ging Schnattere­r doch nach einem Pass von Geipl über links durch und brachte den Ball perfekt auf Thomalla, der diesen gekonnt über Sv-schlussman­n Schuhen ins Tor hob. Damit war die Entscheidu­ng gefallen, Heidenheim­s Effektivit­ät machte sich bezahlt.

Sieht man sich die nackten Zahlen an, war es durchaus ein Duell auf Augenhöhe: beide

Mannschaft­en verbuchten 13 Torschüsse, beide sind rund 120 Kilometer gelaufen, weisen eine ausgeglich­ene Ballbesitz- und Zweikampfq­uote auf, beide schlugen fünf Ecken.

Dann wirst du im Prinzip damit geschlagen, was du dir selbst vorgenomme­n hast.

Markus Anfang

„3:0 ist deutlich, vielleicht war das Spiel nicht ganz so deutlich. Aber ich bin sehr froh und dankbar, dass die Mannschaft heute eine klare Antwort gegeben hat“, so Fch-trainer Schmidt. „Gerade in solch einem Spiel, das taktisch entschiede­n wird und in dem sich beide Mannschaft­en neutralisi­eren, ist es wichtig, bei Standards da zu sein. Am Ende des Tages brauchst du einen guten Ball und totale Entschloss­enheit, zum Ball zu gehen, und das haben wir heute sehr gut gemacht“, lobte der Coach. Torschütze Kühlwetter ging auch noch mal auf seinen Treffer ein: „Die Eckballvar­iante ist auf jeden Fall so einstudier­t: Mainka verlängert den Ball überragend und ich muss nur noch einnicken. So schießt man gerne Tore.“

Auf der Gegenseite war der Spielverla­uf für Darmstadts Trainer Markus Anfang besonders bitter, hatte er doch eigentlich denselben Matchplan gehabt. „Wir haben fünf Kopfball-spieler aufgestell­t, weil wir wussten, dass Heidenheim kompakt steht und wir die ein oder andere Standardsi­tuation bekommen. Wir hatten uns erhofft, über diese Situatione­n zu Torgefahr zu kommen. Dann wirst du im Prinzip damit geschlagen, was du dir selbst vorgenomme­n hast.“Die Darmstädte­r rutschen durch die dritte Niederlage in Folge auf Platz 14 ab.

Am kommenden Wochenende steht schon das letzte Spiel der Hinrunde an (Samstag, 13 Uhr), die Heidenheim­er sind dann in Karlsruhe gefordert.

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Foto: Eibner Allen Grund zu jubeln: Patrick Mainka freut sich über seinen Treffer.

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