Risiko auf überfüllten Skihängen?
Die HZ beantwortet zusammen mit Experten Leserfragen zu den Auswirkungen des Covid-19-virus.
Die Corona-pandemie hat das Leben aller Menschen im Landkreis Heidenheim deutlich verändert. Viele Menschen haben Fragen rund um Covid-19. Im CoronaBriefing geben Experten Tipps für den Alltag.
Diese Woche fragte ein Leser: „Sind überfüllte Skihänge und Wanderwege ein epidemologisches Problem?“
Beantwortet wurde die Frage von Chefarzt Dr. Martin Grünewald, der am Klinikum Heidenheim unter anderem den Bereich der Infektionserkrankungen verantwortet: „Man muss einem Menschen schon über einen längeren Zeitraum sehr nahekommen und dann noch die von einem infizierten Menschen ausgestoßenen Aerosole einatmen, um sich anstecken zu können. Das ist nach meiner Meinung selbst bei einem vollen Ski- oder Schlittenhang nicht wirklich gegeben. Ein Risiko könnte darin bestehen, wenn jemand von einer Person, die neben einem steht, direkt angehustet wird. Wenn man sich aber auf einem Wanderweg kurz begegnet oder mit den Skiern aneinander vorbeifährt geht das Risiko gegen Null. Das Problem entsteht nach meiner Einschätzung erst dann, wenn sich Gruppen bilden, die beispielsweise zusammen Glühwein trinken und ohne Masken miteinander sprechen oder feiern. In so einer Situation ist ein konkretes Ansteckungsrisiko gegeben.
Gegen eine Winterwanderung oder eine Skifahrt ist deshalb nichts einzuwenden, selbst wenn viele Menschen in der Natur unterwegs sind. Solange die Abstände eingehalten oder Masken getragen werden, ist die Bewegung an der frischen Luft gefahrlos möglich. Nicht gut würde ich es aber finden, wenn Menschen jetzt für das Rodeln oder Skifahren lange Strecken fahren. Auch wenn der Kreis Heidenheim aktuell nicht von der Beschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer betroffen ist, fände ich es gegenüber den Menschen im Rest des Landes als unfair.“
Das gesamte Gespräch mit weiteren Leserfragen finden Sie unter www.hz.de/coronabriefing Wenn Sie Fragen rund um die Corona-pandemie haben, schreiben Sie uns an redaktion@hz.de und wir werden versuchen, sie in einem der nächsten Hz-coronabriefings zu beantworten.