Kein Gegentor, aber viel Frust in Hoffenheim
Die Kraichgauer verpassen erneut den ersten Sieg des Jahres. Geht es so weiter, droht der Abstiegskampf.
Die TSG 1899 Hoffenheim schlittert unter Sebastian Hoeneß immer tiefer in die Krise – und der Druck auf den Trainer wächst weiter. Nach dem enttäuschenden 0:0 am Samstag gegen Arminia Bielefeld kann sich Hoeneß am Dienstag gegen Hertha BSC und am Samstag gegen den 1. FC Köln, kaum noch Ausrutscher erlauben.
„Ich habe Verständnis für die Erwartungshaltung. Aber ich glaube, wir sind intern sehr, sehr klar, sehr sachlich, aber deutlich“, sagte Hoeneß nach dem Unentschieden am Samstag. Sportchef Alexander Rosen und Mäzen Dietmar Hopp, äußerten sich nach dem nächsten Rückschlag für den Europa League-teilnehmer zunächst nicht. Nach dem 0:4 vergangene Woche auf Schalke hatte Rosen gesagt, dass der Chefcoach „ganz klar“nicht zur Disposition stehe. Von Hopp hieß es: „Ich habe Vertrauen in die handelnden Personen, diese Lage zu meistern.“
Dass die TSG in Abstiegsgefahr gerät, kann sich derzeit kaum jemand vorstellen. Aber eine Europapokal-teilnahme in der nächsten Saison ist kaum noch realistisch. Die Corona-welle im Herbst mit zahlreichen Ausfällen und nun die vielen Verletzten haben die Mannschaft völlig aus der Spur geworfen. Gegen Bielefeld zog sich auch noch Kevin Vogt eine Kapsel-band-verletzung am Daumen zu.
Zwar kassierten die Hoffenheimer erstmals in dieser Bundesliga-saison kein Gegentor, erarbeiteten sich aber kaum Chancen und warten 2021 weiter auf den ersten Sieg. Von den vergangenen sechs Spielen gewann die TSG nur eines, 2:1 in Mönchengladbach. Lediglich Vize-weltmeister Andrej Kramaric und der nach einer Knieverletzung überraschend schnell zurückgekehrte Sebastian Rudy überzeugten gegen Bielefeld. Am Ende hatten die Gastgeber Glück, dass Torhüter Oliver Baumann den Ball von Ritsu Doan abwehrte. „Es wird nicht einfacher für uns. Wir müssen die Situation annehmen, weiter hart an uns arbeiten“, sagte Rudy nach dem Spiel.