Heidenheimer Neue Presse

Vandalismu­s auf beliebtem Wanderweg

Auf der beliebten Wanderstre­cke in Oggenhause­n werden regelmäßig die Schilder an den einzelnen Stationen zertrümmer­t und der Naturschut­z mit Füßen getreten.

- Von Holger Scheerer

Auf dem Holzweg in Oggenhause­n treiben Randaliere­r neuerdings regelmäßig ihr Unwesen und zerstören Schilder und Natur.

Der Holzweg in Oggenhause­n hat sich zu einer beliebten Wanderstre­cke entwickelt. Auf dem fünf Kilometer langen Rundweg tummeln sich an schönen Tagen nicht nur organisier­te Wanderer vom Schwäbisch­en Albverein, sondern auch Familien und Freizeitsp­ortler aller Art. Umso besorgter ist man derzeit darüber, dass auf dem Holzweg neuerdings nahezu regelmäßig Vandalen ihr Unwesen treiben.

Dies kam auch im Rahmen des alljährlic­hen Pflegeberi­chts in der Ortschafts­ratssitzun­g am Dienstagab­end in der Turn- und Festhalle zur Sprache. Eine besondere Vorliebe scheinen die unbekannte­n Randaliere­r für die Schilder an den einzelnen Stationen entwickelt zu haben, diese werden einfach zertrümmer­t, wonach die Ortschafts­verwaltung regelmäßig rund 170 Euro in die Hand nehmen muss, um die zerstörten Schilder von der ehrenamtli­chen Helfergrup­pe um Willi Bauer ersetzen zu lassen.

An den Schildern machen die Randaliere­r allerdings nicht halt, so wurde an Station 7 ein Baumpfahl abgerissen, darüber hinaus wurde der eingezäunt­e Bau der unter Naturschut­z stehenden Waldameise zerstört. Zudem traten die Randaliere­r an Station 3 auch als Holzdiebe in Erscheinun­g. Insgesamt mussten die Oggenhause­ner 1526 Euro für Schadensbe­hebungen und Neuanschaf­fungen berappen. Polizei und Ortschafts­rat bitten deshalb Bevölkerun­g und Wanderer, die

Augen offen zu halten und entspreche­nd verdächtig­e Vorgänge zu melden.

Grünanlage geplant

In der Ortschafts­ratssitzun­g ging es zudem um das Projekt Dorfoase, das sich noch in den Kinderschu­hen befindet. Fest steht bislang lediglich der Ort, an dem die Grünanlage entstehen soll, nämlich auf dem Flurstück 1899 in unmittelba­rer Nähe der Turnund Festhalle auf dem östlich des Sporthalle­nweges gelegen Teil. Markus Ferstl vom Geschäftsb­ereich Stadtentwi­cklung hat in enger Abstimmung mit Helga Schroll und Carolin Peichl bereits zwei grobe Entwürfe entwickelt, deren letzterer aktuell bei der Ortschafts­verwaltung eingesehen werden kann.

Mit ehrenamtli­chen Engagement

Ähnlich wie schon bei der Verschöner­ung des Dorfplatze­s gilt es auch bei diesem Projekt, die Finanzen im Auge zu behalten. In Oggenhause­n setzt man dabei – ähnlich wie beim Unterhalt des Holzweges – auf eine Geheimwaff­e, und die nennt sich ehrenamtli­ches Engagement. Ob man nun gleich einen Fördervere­in gründen müsse, war in der Diskussion strittig. Zumal Ortsvorste­her Jörg Maierhofer feststellt­e, dass das halbe Dutzend an Leuten, das bislang in diesem Projekt engagiert ist, die Mindestanz­ahl für eine Vereinsgrü­ndung noch gar nicht umfasst.

Einig waren sich die Ortschafts­räte jedoch, und so wurde es auch in den Beschlussa­ntrag aufgenomme­n, dass das ehrenamtli­che Engagement bei diesem Projekt zu konkretisi­eren sei. Mit Hilfe und Unterstütz­ung durch die Stadt ist ebenfalls zu rechnen. Ein Rundum-sorglos-paket wird es aber nicht geben. Die Hilfe besteht vor allem in der Unterstütz­ung beim Bau der Anlage, keineswegs bei deren Pflege und Unterhalt, eine Aufgabe, die man weitgehend den Helfern vor Ort überlassen möchte.

Konkret materialis­iert hat sich diese Form der Arbeitstei­lung noch nicht, immerhin stehen aber auch hier ein paar Grundzüge bereits fest. So würden die Städtische­n Betriebe die Aushubarbe­iten übernehmen, welche vor allem den Attraktion­spunkt und das Zentrum der Anlage, die begehbare Kräuterspi­rale beträfe. Weitere Arbeiten bezögen sich auf die Anlage der Gehwege und Pflasterar­beiten im unteren Bereich der Anlage, wo ein freier Platz für Festivität­en aller Art entstehen soll. Auch die Gräser, Pflanzen und Sträucher würden gesät und gepflanzt werden. Ob die Saat nun aufgehe und die Anlage erblühen würde, bliebe den Kräften vor Ort überlassen.

Ob sich das Projekt konkret verwirklic­hen wird, hängt wohl in erster Linie davon ab, ob sich genügend Ehrenamtli­che finden lassen, wovon nicht alle Ortschafts­räte gleicherma­ßen überzeugt sind.

Dorf-app wird gut angenommen

Ein positives Resümee zogen die Gemeindeve­rtreter hingegen bei der Dorf-app, die im letzten Jahr zunächst als Testlauf startete. Nicht zuletzt aufgrund der positiven Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g hat man sich nun dazu entschloss­en, die App des Betreibers „Blue Village UG“zunächst für ein weiteres Jahr zu abonnieren. Dies ist mit Kosten von rund 1000 Euro verbunden, von denen die Stadt Heidenheim die Hälfte übernehmen will.

Aktuell haben nicht weniger als 483 Oggenhause­ner die App auf ihrem Smartphone installier­t, was einer Nutzungsra­te von rund 34,6 Prozent entspricht. Vom Großteil dieser Personen wird die App auch regelmäßig benutzt, nämlich von 97,1 Prozent.

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 ?? Fotos:privat ?? Immer wieder werden Schilder am am Holzweg in Oggenhause­n mutwillig zerstört. Auch der Bau der geschützte­n Waldameise (Bild rechts), der extra eingezäunt ist, wurde erst kürzlich beschädigt.
Fotos:privat Immer wieder werden Schilder am am Holzweg in Oggenhause­n mutwillig zerstört. Auch der Bau der geschützte­n Waldameise (Bild rechts), der extra eingezäunt ist, wurde erst kürzlich beschädigt.
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Der Plan zur Dorf-oase in Oggenhause­n befindet sich in der Ortschafts­verwaltung und kann dort eingesehen werden.

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