Wir müssen auf erneuerbare Energiequellen setzen
Schon seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler vor den Gefahren der Erderwärmung durch Co2-anreicherung in der Atmosphäre. Doch wurde diese Tatsache von der politischen Mehrheit, von der Energiewirtschaft und anderen großen Co2-emittenten, so lange als unbewiesene These abgetan, bis der Klimawandel da war und nun nicht mehr zu leugnen ist.
Lange Zeit war man sehr pragmatisch: Kohle ausbaggern, verbrennen und den damit erzeugten Strom teuer verkaufen. Das brachte hohe Gewinne, so lange man sich um Folgekosten des durch die Co2-emissionen verursachten Klimawandels nicht kümmerte. An diesem Geschäftsmodell der Energiekonzerne verdienten nicht nur deren Aktionäre, sondern auch der Staat viel Geld. Mit den Folgen haben wir jetzt und in Zukunft zu kämpfen.
Um auf Apollo einzugehen: Warum hatte man 1969 die Technologie, um zum Mond zu fliegen, aber Windkraftanlagen mit nennenswerter Größe und Leistung gab es nicht? Ganz einfach: Für deren Entwicklung und Bau war kein Geld da, weil sie gar nicht erwünscht waren. „Kernkraft und
Kohle!“war das Motto der regierenden Parteien in Deutschland über Jahrzehnte.
Und nun zur Zukunft: „Wenn wir genug Wasserstoff haben“, . . . sind alle Probleme gelöst. Wir werden nie genug Wasserstoff haben, wenn wir nicht auf Energieeffizienz und sparsamen Umgang mit Energie achten. Und es ist eine Illusion, zu glauben, man könne aus Erdgas ganz einfach und billig viel Wasserstoff herstellen und das dabei entstehende CO2 irgendwo verschwinden lassen.
Die erwähnten Gaskavernen in Deutschland reichen aus, um Gasreserven für einige Monate zu lagern, aber niemals die riesigen Mengen an CO2, die sich über Jahre und Jahrzehnte ansammeln würden, wenn Wasserstoff aus Erdgas oder anderen fossilen Quellen zu einem bedeutsamen Energieträger würde. Und zur Gefährlichkeit bei entweichendem Gas ist zu sagen, dass das dort gespeicherte Erdgas (Methan) leichter ist als Luft und im Ernstfall aufsteigt, während das schwerere CO2 sich in Senken ansammeln würde und Mensch und Tier ersticken könnte.
Die Carbon-capture-storage (Ccs)-technologie ist in Deutschland aus gutem Grund nur begrenzt im Rahmen von Versuchsanlagen zulässig, denn es gibt dabei noch etliche ungeklärte Fragen, wie zum Beispiel: Bleiben die unterirdischen Hohlräume, in die das CO2 gepresst werden soll, dauerhaft dicht? Bei einer Leckage von nur 1 % pro Jahr ist nach 100 Jahren weit über die Hälfte des klimaschädlichen Gases doch in die Atmosphäre entwichen. Geeignete unterirdische Lagerstätten für eine Anwendung im großen Stil stehen in Deutschland nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. In Norwegen, das Herr Steinle als Beispiel für erfolgreiche Ccs-anwendung zitiert, sind die Verhältnisse anders als in Deutschland: Norwegen verfügt über große, inzwischen weitgehend ausgebeutete, Öl- und Gasfelder unter der Nordsee und nutzt diese für die Co2-einlagerung. Aber selbst dort beschränkt man sich auf solche Co2-mengen, die quasi unvermeidbar sind: Müllverbrennung und Zementproduktion, wo selbst bei der Nutzung von erneuerbarer Energie CO2 aus dem chemischen Prozess anfällt. Übrigens verschlechtert sich der Wirkungsgrad eines
Kohlekraftwerks durch die Co2-abscheidung dermaßen, dass der Kohleverbrauch um ca. 30 % zunimmt. Dazu kommt der Energieaufwand für das Verpressen des CO2 in den Untergrund. CCS im Energiesektor ist eine weder technisch ausgereifte noch wirtschaftlich tragfähige, sogenannte „Zukunftstechnologie“, die von den Verfechtern der fossilen Energie propagiert wird, um diese angeblich „zukunftsfähig“und „klimaschonend“zu machen. Dabei entstehen durch CCS Co2-lagerstätten, die wegen ihres Gefahrenpotentials über Jahrtausende laufend überwacht werden müssen. Das erinnert doch stark an die Atomkraft, deren Endlagerproblem ebenfalls nach wie vor ungelöst ist.
Fazit: Wir müssen auf erneuerbare Energiequellen setzen, die sich dadurch auszeichnen, dass keine gefährlichen Stoffe entstehen, die in Endlager zu bringen sind. Solar- und Windenergie sind verfügbare, Co2-freie und inzwischen auch zu wirtschaftlichen Kosten nutzbare Energiequellen. Diese gilt es zügig weiter auszubauen. Wasserstoff- und andere Speichertechnologien gehören dazu, aber der Strom als Basis für die Wasserstoffherstellung muss aus Solar-, Wind- und Wasserkraft stammen!
Solar- und Windenergie sind CO -frei