Kreativ in der Krise
Liebe Leserinnen und Leser,
die Corona-pandemie hat die Welt im Griff – meist mit schlechten Nachrichten. Hohe Infektionszahlen, schleppende Impfstrategie, geschlossene Schulen und Universitäten, immer mehr Arbeitslose, darnieder liegendes Kultur- und Sportangebot, fehlende Abwechslung im Lockdown. Meldungen wie diese beschreiben unseren Alltag, sie begleiten uns seit mehr als einem Jahr.
Dabei gerät allzu leicht in den Hintergrund, dass uns die Pandemie trotz allen Leids und Ungemachs, das sie mit sich bringt, zum Nachdenken zwingt. Und dabei durchaus ansehnliche Neuerungen hervorbringt. Wir wollen uns in der heute beginnenden Serie mit den Auswirkungen der Pandemie befassen, die unser Zusammenleben, unsere technische Ausstattung und nicht zuletzt unseren Umgang mit der Krise in kreativer Weise beeinflussen. Vertreter aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Wissenschaft beschreiben, welche Schlüsse sie aus der Corona-zeit ziehen.
So schreitet die Digitalisierung, mit der wir seit Jahrzehnten ringen, gezwungenermaßen auch in unserem Land voran. Fernunterricht, Homeoffice, Videokonferenzen und vieles mehr sind heute trotz mancher Mängel in einem Umfang möglich, der vor Jahresfrist nicht denkbar gewesen wäre. In historisch kurzer Zeit wurden Impfstoffe gegen das Virus entwickelt, die in der Lage sein könnten, auch andere Krankheiten zu bekämpfen.
Manches Unternehmen und viele Dienstleister mussten ihr Geschäftsmodell überdenken, was ist dabei herausgekommen? Wir beleuchten, wie aus frischen Ideen vielerorts erfolgversprechende Initiativen entstehen.
Was wird aus den Sportvereinen? Häufig ersetzt Online-training derzeit gezwungenermaßen die Übungseinheiten vor Ort. Trainer erzählen, welche Modelle künftig helfen können, den Breitensport zu fördern.
Museumsbetreiber und Künstler kommen zu Wort, die angesichts geschlossener Ausstellungen, Theater und Konzerthallen in immer stärkerem Maße die Möglichkeiten des Internet nutzen, um ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Welche Formate sind geeignet, den Kontakt zum Publikum dauerhaft zu erhalten und zu verbessern?
Auch der Privatbereich kommt nicht zu kurz: Wie entspannen wir uns, wenn Kinos und Schauspielhäuser, Fitnessstudios und Stadien, Musiksäle und Bars gar nicht oder nur begrenzt zugänglich sind? Wie sieht unser Urlaub aus, wenn manche Ziele nicht mehr so selbstverständlich wie bisher erreichbar sind? Führt die eingeschränkte Mobilität zu bewussterem Reiseverhalten?
Nicht zuletzt hat die Pandemie den Wunsch nach Fitness beflügelt. Wie lässt sich diese Tendenz erhalten oder ausbauen? Auch zu dieser Frage halten wir einige Anregungen bereit. Denn über allen Überlegungen steht der Wunsch: Bleiben Sie gesund!