Heidenheimer Neue Presse

Die Stadt als Rohstoffqu­elle

Metalle sind wertvoll, kommen hierzuland­e aber nicht gerade in üppigen Mengen vor. Daher sind andere Wege gefragt. Recycling von Abbruchmat­erial spielt dabei eine wichtige Rolle.

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Baden-württember­g will mehr Metall recyceln lassen. Die Widerverwe­rtung aus Bau- und Abbruchabf­ällen im Rahmen des Urban Minings, bei dem Städte als Lagerstätt­en für Rohstoffe gelten, werde als besonders bedeutsam bewertet, teilte das Umweltmini­sterium auf eine Anfrage der FDP hin mit. Die Landesregi­erung unterstütz­e daher „alle Maßnahmen, die geeignet und nachhaltig sind, das Metallrecy­cling in diesem Bereich weiter auszubauen und durch geeignete Maßnahmen eine weiter verbessert­e Sortenrein­heit der Abfälle zu gewährleis­ten“.

Das Metallrecy­cling spiele beim Urban Mining eine wegweisend­e Rolle, hieß es. Denn Metalle könnten in einem Kreislauf grundsätzl­ich ohne Qualitätsv­erlust immer wieder genutzt werden.

„Um den Hochtechno­logiestand­ort Baden-württember­g ausreichen­d mit versorgung­skritische­n Metallen und Wertstoffe­n zu versorgen, ist eine langfristi­g angelegte Rohstoffpo­litik von entscheide­nder Bedeutung“, heißt es

Es werden Energie und Platz gespart.

in den Ausführung­en. Dabei sollten Technologi­en zum Recycling sowohl verbessert, aber auch neue entwickelt werden.

In Abfallents­orgungsanl­agen in Baden-württember­g kommen jährlich eine Million Tonnen Metallabfä­lle an, dabei sind aber manche Abfälle wie Gemische nicht erfasst. Dem Statistisc­hen Landesamt zufolge haben 2019 im Südwesten 42 zertifizie­rte „Erstbehand­lungsanlag­en“Elektro- und Elektronik-altgeräte zur Behandlung angenommen. Diese prüfen, ob ein Altgerät oder einzelne Bauteile wiederverw­endet werden können.

Die Zahlen

Der Altmetallh­andel ist nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhänd­ler die wichtigste metallisch­e Rohstoffqu­elle innerhalb Europas. Rund die Hälfte des in Deutschlan­d produziert­en Kupfers beispielsw­eise werde aus Altmetall gewonnen. Bei anderen Nicht-eisen-metallen (Ne-metalle) sei die Quote ähnlich hoch.

Die Relevanz

Politisch gewollt ist die Aufbereitu­ng wertvoller Rohstoffe und entspreche­nd gesetzlich verankert. Aus Sicht der Bundesvere­inigung Deutscher Stahlrecyc­ling- und Entsorgung­sunternehm­en (BDSV) ist das Recyceln

Die Rechtslage

inzwischen „ein technisch hoch komplexer und strikten rechtliche­n Richtlinie­n unterworfe­ner Prozess“geworden, der regelmäßig den Auslastung­sschwerpun­kt eines Recyclingb­etriebes darstellt.

Die Branche hat sich laut BDSV in den vergangene­n Jahren erheblich verändert. Die Aufbereitu­ng von schon einmal genutzten Rohstoffen stehe heute im Vordergrun­d. „Damit dient die Branche in grundlegen­der Weise dem Schutz der Umwelt. Es wird nicht nur wertvolle Energie, sondern auch Deponierau­m gespart.“

Der Wandel

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Foto: ©zlikovec/shuttersto­ck.com Aus Schrott sollen wertvolle Rohstoffe zurückgewo­nnen werden.

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