62 neue Bauplätze auf den Reutenen
62 neue Grundstücke entstehen in Mergelstetten. Mit mehr als das die Stadt Heidenheim seit vielen Jahren ausweisen kann. vier Hektar ist das das größte Areal,
Gestern gab es den ersten Spatenstich für das größte Neubaugebiet seit Jahren. Die Erschließung des Areals hat begonnen.
Nach vielen Jahren der Planung und Umplanung ist es den Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Gemeinderat gelungen, ein Neubaugebiet auszuweisen. Schon lange wird beklagt, dass es in Heidenheim einen eklatanten Mangel an Bauplätzen gibt und der Bedarf in keinster Weise gedeckt werden kann.
Bebauung auf 4,2 Hektar
Jetzt beginnen die Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet Reutenen Süd, das sehr lange umstritten war. Dieses künftige Wohngebiet, das sich unmittelbar an bereits bebaute Flächen anschließt, umfasst 4,2 Hektar. Hier sollen den Planungen zufolge 62 Bauplätze entstehen, davon 14 Reihenhäuser, 26 Doppelhäuser, 21 Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus in Geschossbauweise.
Im Vorfeld viele Schwierigkeiten
„Den Menschen Wohnraum zu beschaffen, ist ein notwendiges Stück Kommunalpolitik“, sagte Oberbürgermeister Bernhard Ilg am Dienstagvormittag im Rahmen des ersten Spatenstichs für die Erschließung des Neubaugebiets. Angesichts der zehn Jahre, die es von der ersten Idee des Baugebiets bis zur Umsetzung gedauert hat, sprach er von einem Marathon. Viele Schwierigkeiten habe es in dieser Zeit zu bewältigen und Probleme aus dem Weg zu räumen gegeben.
„Wenn in die Natur eingegriffen wird, ist das immer problematisch. Aber Gemeinderat und Verwaltung haben sich beim Flächennutzungsplan dazu entschlossen, mit dem Neubaugebiet an eine bestehende Bebauung anzuknüpfen und darauf zu verzichten, eine Trabantensiedlung außerhalb zu schaffen“, so Ilg.
Er machte auch deutlich, wie wichtig es sei, dass Heidenheim nun wieder ein größeres Neubaugebiet anbieten kann: „In den vergangenen zehn Jahren sind hier rund 800 neue Wohnungen in Geschosswohnungsbau
entstanden. Aber Grundstücke, die wir Menschen anbieten können, die ein Eigenheim bauen wollen, gab es nur vereinzelt.“Das habe zu zahlreichen Wegzügen geführt, „in den vergangenen drei Monaten haben davon zwei Gemeinden im Umland signifikant profitiert“, so Ilg. Aus seiner Sicht ist auch aus diesem Grund das neue Baugebiet und der damit einhergehende Eingriff in die Natur zu verantworten: „Der Bedarf ist da und es ist unsere kommunalpolitische Pflicht, ihn zu befriedigen.“Auf der städtischen Warteliste für Bauplätze fänden sich immerhin 415 Namen, „das sind ebenso viele Familien“.
Anfängliche Proteste
In seiner Ansprache klammerte der OB die anfänglichen Proteste der Anwohner nicht aus. Während des Verfahrens zur Aufstellung
eines Flächennutzungsplans hatte es massiven Widerstand und eine Bürgerinitiative auf den Reutenen gegen das Neubaugebiet gegeben. „Aber nur zu sagen ,Bei mir in der Nachbarschaft nicht bauen!‘ genügt einfach nicht für einen konstruktiven Dialog“, so Ilg. Manche der Anwohner seien allerdings auch auf die Verwaltung zugegangen, hätten Probleme und Gründe genannt. „Das war ein echter Bürgerdialog, und viele Dinge haben wir daraufhin in den Planungen auch korrigiert und verändert“, sagte Ilg.