Bald erfolgt die Ausschreibung
Kommandant Hans-frieder Eberhardt und sein Stellvertreter Martin Kröner werden Anfang 2022 ihre Ämter abgeben. Die Ausschreibung für eine hauptamtliche Stelle folgt demnächst.
Die Giengener Freiwillige Feuerwehr soll in Zukunft von einem hauptamtlichen Kommandanten geleitet werden.
Der 28. Januar 2022 wird in Bezug auf eine Wette ein entscheidendes Datum. Beteiligt sind: Oberbürgermeister Dieter Henle und Hans-frieder Eberhardt, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Giengen mit ihren jeweiligen Abteilungen. An besagtem Januartag findet die nächste Hauptversammlung der Feuerwehr statt. Und sie soll im Neubau in Sachsenhausen über die Bühne gehen, genauer gesagt im nagelneuen Dorfgemeinschaftshaus, in das das Feuerwehrmagazin integriert wird. „Es wäre die erste Versammlung der Gesamtwehr in Sachsenhausen seit der Eingemeindung Anfang der 1970er-jahre“, so Eberhardt.
Ambitionierter Plan
Der Kommandant hält den Plan, die Zusammenkunft im kleinsten Teilort abzuhalten, für ambitioniert. OB Henle hält in der Wette aber dagegen: Der Bau soll bis dahin fertig und nutzbar sein.
Wie auch immer die Wette ausgeht, sicher ist schon jetzt, dass es die letzte Hauptversammlung von Eberhardt an der Spitze der Gesamtwehr sein wird. Er wird weiter in der Wehr aktiv bleiben und das Amt des Abteilungsleiters in Burgberg bekleiden, doch den ehrenamtlichen Spitzen-job will und kann er auch aus beruflichen Gründen nicht mehr ausfüllen. „Es war mir eine Ehre, für die Stadt tätig zu sein“, so Eberhardt, der seit mehr als zehn Jahren das Amt des Kommandanten inne hat.
Sein Nachfolger, so viel steht fest, wird nicht aus den eigenen Reihen kommen. Eberhardt bedauert das: „Es wäre mir lieber gewesen, wir hätten einen jungen Kameraden gefunden, der sich das Amt zutraut. Aber dem ist nicht so.“
Stelle vor der Ausschreibung
Die Stadt wird deshalb demnächst die Stelle eines hauptamtlichen Kommandanten ausschreiben. Geeignete Bewerber werden sich dann dem Feuerwehr-ausschuss vorstellen und einen Fragen-katalog beantworten. „Der
Ausschuss wird dann ein Votum abgeben. Die Entscheidung trifft aber der Gemeinderat“, erklärt der Kommandant, der eine sehr gut ausgerüstete Wehr übergeben wird.
„In den letzten neun Jahren hat sich unwahrscheinlich viel getan in Bezug auf Fahrzeuge und weitere Ausstattung. Das Miteinander mit der Stadt und dem Gemeinderat ist sehr gut“, sagt Eberhardt.
Ganz ohne Sorgen wird der ehrenamtliche Dienst am Nächsten aber nicht ausgeführt. Das hat, was niemand verwundern dürfte, natürlich mit der Pandemie zu tun: Geübt werden kann maximal mit zehn Kameraden, im Wechsel von 14 Tagen.
Keine Resignation
„Natürlich bringt jeder die Pandemie-sorgen mit zur Wehr. Aber es gibt keine Stimmung, in der Resignation vorkommt. Die Situation ist für keinen leicht, da müssen wir alle durch“, sagt der Kommandant.
Sorge um Nachwuchs
Viel größere Probleme verortet er in der Suche nach Nachwuchs. Das Thema treibt Eberhardt schon immer um. Jetzt, mit den Vorgaben in Bezug auf Corona, sei die Nachwuchsgewinnung noch schwerer geworden. „Wir können den jungen Leuten derzeit ja keine wirkliche Perspektive aufzeigen. Die Jugendfeuerwehr durfte seit über einem Jahr nicht mehr üben“, sagt Eberhardt, Chef von 144 Kameraden.
Zehn Leben gerettet
Zum Ende des vergangenen Jahres hatte es 13 Abgänge aus ganz unterschiedlichen Gründen gegeben. Die Zahl der Einsätze war 2020 im Vergleich zu 2019 fast gleich geblieben. 131 Einsätze galt es zu bewältigen und damit gerade mal einer weniger als im Jahr davor. Zehn Menschenleben konnten dabei gerettet werden.