Andere Maßnahmen müssen verschoben werden
In der Steinheimer Weberstraße müssen ein Kanal und eine Wasserleitung ausgewechselt werden. Dafür sollen Gelder aus Vorhaben in Söhnstetten und Sontheim/stubental verwendet werden.
Im Bereich der Weberstraße muss eine Leitung ausgewechselt werden. Vorhaben in Söhnstetten und Sontheim/stubental müssen derweil warten.
Überplanmäßige Ausgabe: Ein Begriff, den niemand in einer Verwaltung und schon gar nicht in einem Gemeinderat gerne hört. Ab und zu allerdings kommt man nicht umhin, so auch jetzt in Steinheim: Im Zuge der Detailplanung zur Kanalauswechslung im Bereich der Weberstraße zwischen der Hauptstraße und dem Abzweig zum Tannenweg wurde festgestellt, dass die vorhandene Wasserleitung mit der Kanalauswechslung kollidiert. Um den Kanal auswechseln zu können, ist eine Auswechslung der Wasserleitung erforderlich.
Da das Bauunternehmen Leonhard Weiss derzeit ohnehin mit der Sanierung des Tannenwegs beauftragt ist, schlug die Verwaltung jüngst dem Gemeinderat vor, den Auftrag an die Firma einfach um die Auswechslung der Leitung und die anschließende Straßensanierung zu erweitern. Die Wasserleitung würde mit 58 000 Euro zu Buche schlagen, die zusätzliche Straßensanierung mit 54 500. Ein Teil dieser Kosten wiederum wird aber nicht durch bereits im Haushalt eingestellte Gelder gedeckt und müsste anderweitig finanziert werden. Und wie? Zum einen durch Planansätze für die Auswechslung der Wasserleitung in der Söhnstetter Uhlandstraße, zum anderen durch das für eine Querungshilfe auf der Sontheimer Hauptstraße vorgesehene Geld.
Rohrbruch in der Uhlandstraße
Das wiederum kam beim ein oder anderen Gemeinderat nicht gut an. Christoph Müller (Freie Wählervereinigung) war vor allem ein Dorn im Auge, dass damit die Auswechslung der Leitung in der Uhlandstraße verzögert werden könnte: „Ich kann dem Ansinnen grundsätzlich schon folgen. Ich sehe aber nicht ein, dass das mit Geldern für wichtigere Dinge finanziert werden soll.“Müller bezog sich auf die noch immer hohen jährlichen Wasserverluste in
Steinheim und den Teilorten. Erst in diesem Winter kam es gerade in der Uhlandstraße zu einem Wasserrohrbruch. „Wir schieben hier oft den Schwarzen Peter auf die Stadtwerke. Wir müssen aber auch selbst unsere Hausaufgaben machen.“Müller schlug deshalb vor, beide Maßnahmen in diesem Jahr umzusetzen. Dem wiederum erteilte Bürgermeister Holger Weise eine Absage: Personell könne das das Bauamt in diesem Jahr schlichtweg nicht leisten.
Für Hans Henner (CDU) wiederum stand eine Querungshilfe in Sontheim auf der Prioritätenliste weit oben. Er wollte wissen, ob es dann wenigstens ein Provisorium geben könne. Bürgermeister Weise erklärte, dass ein Zebrastreifen aufgrund der dortigen Sichtfelder nicht infrage komme. Während des Ausbaus der B 466 und der Umleitung über Sontheim werde es zumindest eine Fußgängerampel geben. Auf lange Sicht ist dann eine Mittelinsel vorgesehen. Die Planungen sollen noch dieses Jahr abgeschlossen sein.
Bei zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat der Maßnahme in der Weberstraße und der Finanzierung über die für die anderen beiden Projekte vorgesehenen Gelder zu.