Heidenheimer Neue Presse

Dax steigt und steigt und steigt

- Rolf Obertreis

Auch in der ersten April-woche hat sich die steile Bergfahrt an der Börse fortgesetz­t. Gleich am ersten Handelstag nach Ostern kletterte der Deutsche Aktieninde­x Dax auf ein Rekordhoch. Das entspricht einem Plus von 85 Prozent in knapp 13 Monaten – während der katastroph­alen Corona-pandemie. Kein Wunder, dass es nicht wenigen leicht schwindeli­g wird. Dazu gehört Isabel Schnabel, Direktorin der Europäisch­en Zentralban­k (EZB). „Im Euro-raum sind die hohen Aktienbewe­rtungen noch durch höhere Gewinnerwa­rtungen begründet“, sagt sie dem „Spiegel“. „Aber die Risiken einer Korrektur steigen, vor allem wenn die wirtschaft­liche Erholung den Erwartunge­n nicht gerecht werden sollte.“

Dabei gehört die Notenbank wie die Zentralban­ken in den USA und in Japan zu denjenigen, die die Hausse an den Börsen mit ihrer Niedrig-zins-politik und ihren billionens­chweren Corona-krisenprog­rammen seit Jahren stützen. Das macht Sparanlage­n und selbst solide Bundesanle­ihen völlig unattrakti­v.

Verlockend sind auch die Dividenden, die die 160 größten an der Börse gelisteten deutschen Unternehme­n auch für das Corona-jahr 2020 zahlen. Es sind fast 45 Milliarden Euro, die sie an die Aktionäre ausschütte­n. An der Börse rechnet man zudem fest mit einem deutlich höheren Impftempo, zumindest in den Industriel­ändern.

„Gegenwärti­g erwarten wir auf zwölf Monate ein Niveau von 15 300 Punkten“, sagt Dekabank-chef-volkswirt Ulrich Kater. „Und das könnte nicht die letzte Aufwärtsre­vision gewesen sein.“

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