Heidenheimer Neue Presse

Der Ehemann sagt als Zeuge aus

Im großen Betrugspro­zess fordert die Verteidigu­ng eine Neuberechn­ung des Schadens.

- Andreas Uitz

Nach mehr als 30 Verhandlun­gstagen geht nun auch der Prozess gegen die Tochter des früheren Geschäftsf­ührers des Heidenheim­er Wundtherap­iezentrums (WTZ) in seine finale Phase. Das Verfahren gegen die Frau war aus gesundheit­lichen Gründen vom Hauptverfa­hren abgetrennt worden. In diesem waren der frühere Geschäftsf­ührer, dessen Ehefrau und Schwiegers­ohn zu hohen Haftstraße­n wegen banden- und gewerbsmäß­igen Betrugs verurteilt worden.

Rolle der Tochter klären

Verhandelt wird vor der 13. Großen Strafkamme­r des Stuttgarte­r Landgerich­ts. Die versucht derzeit herauszufi­nden, welche Rolle die Tochter des Ex-geschäftsf­ührers bei dem betrügeris­chen Abrechnung­smodell gespielt hat, durch das bei Krankenkas­sen ein Schaden in Höhe von mehr als neun Millionen Euro entstanden sein soll.

Diese Schadenssu­mme jedoch stellt einer der Verteidige­r der jungen Frau infrage. So stellte er in der jüngsten Verhandlun­g einen Beweisantr­ag in dem er die Methode der Schadensbe­rechnung als nicht korrekt bezeichnet. Vielmehr verlangt er eine komplette Neuberechn­ung durch das Landeskrim­inalamt. Seinen Worten zufolge ist das notwendig, weil sich die Höhe des Schadens auch auf die Höhe des Strafmaßes auswirkt. Da die Neuberechn­ung mehrere Monate dauern wird, forderte er zudem eine Aussetzung der Hauptverha­ndlung.

Ob das Gericht den Beweisantr­ag zulässt, wird sich in der nächsten Sitzung zeigen. Ein ähnlicher Antrag im Hauptverfa­hren war von der Kammer schon abgewiesen worden. Am nächsten Verhandlun­gstag soll auch der Ehemann der Angeklagte­n, der bereits verurteilt wurde, als Zeuge angehört werden. Er hat sich bereit erklärt, Aussagen zu machen. Im Anschluss ist geplant, die Beweisaufn­ahme zu schließen, dann könnten die Plädoyers folgen.

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