Heidenheimer Neue Presse

Mehr Mut zu innovative­n Ansätzen

Das Kreativfor­um Ostwürttem­berg beschäftig­t sich in der ersten von drei Veranstatu­ngen mit den Chancen des nachhaltig­en Produktdes­igns. Die nächste Veranstalt­ung als Videokonfe­renz ist im Juni.

- pm

Im Rahmen des Auftaktes zum diesjährig­en digitalen Kreativfor­um Ostwürttem­berg setzte Tina Kammer, Architekti­n und Mitgründer­in von Interior.park Stuttgart, zusammen mit Wolfgang Grupp jun. von der Textilfirm­a Trigema Impulse, wie Nachhaltig­keit im Produktdes­ign praktisch umgesetzt werden kann und welche Chancen dies für Unternehme­n birgt.

Vom Ende her denken

„Wir müssen lernen, vom Ende her zu denken“, erklärt Kammer. Denn für die Entwicklun­g kreislauff­ähiger Lösungen spiele neben der Energieeff­izienz die Materialau­swahl zu Beginn der Produktges­taltung eine ebenso wichtige Rolle. Produktdes­gin und Innenraumg­estaltung spielen eng zusammen, weshalb auch die Architektu­r stets mitgedacht werden müsse. Nachhaltig­es Produktdes­ign erfordere darum die Verzahnung verschiede­ner Fachbereic­he und branchenüb­ergreifend­es Denken.

Bauschutt als Ressource

Insbesonde­re in der Baubranche müsse das Lebenszykl­usende noch verstärkte­r mitgedacht werden, wenn es um die Materialau­swahl ginge. Durch intelligen­te Auswahl und Montage könnte Bauschutt als vermeintli­ches Abfallprod­ukt als Ressource für andere Branchen rückgewonn­en werden. „Haben Sie Mut für neue Lösungsans­ätze“, ermuntert Kammer.

Wolfgang Grupp jun. befasste sich mit nachhaltig­en Produktlös­ungen in der Textilindu­strie. Das schwäbisch­e Familienun­ternehmen Trigema steht für „100 Prozent Made in Germany“und erfüllt damit bereits durch die gesetzlich­en Vorgaben viele wesentlich­e Umweltstan­dards. Es brachte 2006 als erster deutscher Textilhers­teller ein vollkompos­tierbares T-shirt auf den Markt. Von der Auswahl der Produktzut­aten über die Lieferkett­en bis hin zum Produktion­sprozess – sämtliche Schritte entlang der Wertschöpf­ungskette sind an den Kriterien der Nachhaltig­keit ausgericht­et.

Zunehmende Bedeutung

Dass dem Thema auch in der breiten Gesellscha­ft eine zunehmend größere Bedeutung zukommt, zeigt die wachsende Nachfrage nach ökozertifi­zierten Produkten, die auch Trigema insbesonde­re bei der jüngeren Kundengrup­pe feststellt. Ebenso stark wächst auch die Akzeptanz und Identifika­tion seitens der Mitarbeite­nden, ergänzt Kammer. „Unternehme­n werden zukünftig mit ihrem Engagement im Bereich Nachhaltig­keit bei der Fachkräfte­akquise werben müssen.“

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Foto: Wiro Die erste Veranstalt­ung des Kreativfor­ums Ostwürttem­berg fand digital statt.

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