„Die Mutante ist sehr aggressiv“
Auch im Profifußball häufen sich die Infektionsfälle. Wie kann die Saison zu Ende gespielt werden?
Die Inzidenzzahlen steigen stark, auch im Profifußball macht sich dies bemerkbar. Allein am letzten Spieltag mussten drei Partien in der 2. Liga abgesagt werden, weil sich beteiligte Teams nach positiven Tests in Quarantäne begeben mussten. Neben der Begegnung Düsseldorf gegen Karlsruhe traf es auch erneut Kiel (gegen Regensburg). Dabei hatten die Kieler gerade eine Quarantäne hinter sich. Doch nur wenige Tage nach ihrem Nachholspiel in Heidenheim kam die erneute Zwangspause.
Auch am Samstag war ein Fch-gegner in den Schlagzeilen. Bei Hannover 96 habe es am Morgen ein „nicht eindeutig auswertbares Ergebnis beim Antigen-schnelltest“gegeben. Daher sagten die Niedersachsen vorsorglich ihr Training ab. Kurzeitig kam Unsicherheit darüber auf, ob das Spiel gegen Heidenheim überhaupt ausgetragen werden kann. Doch am Nachmittag folgte die Entwarnung: Bei den anschließenden Pcr-tests seien alle Ergebnisse negativ gewesen.
Zudem erklärte der Fch-gegner, dass neben mindestens zwei Pcr-tests pro Woche seit Anfang April auch tägliche Schnelltests vor den Trainingseinheiten zum Dfl-hygienekonzept gehörten. Zur Erklärung: Antigen-schnelltests werden oft vor Ort (zum Beispiel in einem Heim oder Krankenhaus) ausgewertet. Die Ergebnisse gibt es bereits nach 15 Minuten. Ein PCR-TEST muss dagegen in einem Labor ausgewertet werden. So ein Test weist Erbgut des Coronavirus nach und gilt daher als sicherste Variante, eine Infektion nachzuweisen.
Erwischt hat es aber den SV Sandhausen. Aufgrund vier positiver Fälle konnte das Spiel gegen Karlsruhe nicht ausgetragen werden. „Wir werden nicht die Letzten sein“, erklärte Jürgen Machmeier im „Deutschlandfunk“. Und der Sandhäuser Präsident fuhr fort: „Da wird noch einiges auf uns zukommen, weil die Mutanten sehr aggressiv sind.“
Als Deadline für die Saison gilt aufgrund der Europameisterschaft der 31. Mai. Machmeier macht sich Gedanken, wie die Saison zu Ende gespielt werden könne. Zum einen regte der 60-Jährige ein Quarantäne-trainingslager für die Endphase an. „Die Spieler in den ersten drei Ligen verdienen sehr viel Geld, die Familien leben vom Fußball. Da müssen wir auch persönliche und private Einschränkungen hinnehmen“, so Machmeier. Zudem solle man überlegen, ob es überhaupt eine Relegation geben soll.