Cdu-präsidium stützt Laschet, Söder gibt noch nicht auf
Die Union ringt hart um die Frage der Kanzlerkandidatur. Die Csu-gremien stellen sich hinter ihren Parteichef und zögern die Entscheidung hinaus.
Der Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union geht in die Verlängerung. Die Führungsgremien von CDU und CSU haben ihren Parteivorsitzenden Armin Laschet und Markus Söder am Montag jeweils vollen Rückhalt gegeben. Während allerdings die Cdu-spitze Druck für eine schnelle Klärung der Frage machte, bremste die Csu-führung.
„Es gibt eine breite Unterstützung für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten von CDU und CSU“, sagte Cdu-generalsekretär
Paul Ziemiak. „Das Meinungsbild im Präsidium als auch im Bundesvorstand ist eindeutig.“Später berichtete Csu-generalsekretär Markus Blume, das Csu-präsidium habe Söder „einstimmig Rückendeckung gegeben“.
Söder sagte, man müsse erst noch in die Cdu/csu-bundestagsfraktion und in die Parteigliederungen „hineinhorchen“. „Die Woche werden wir noch Zeit brauchen.“Laschet betonte dagegen: „Eines war heute in unseren Gremien erkennbar: Alle wollen eine schnelle Entscheidung.
Alle Fakten liegen auf dem Tisch.“
In der Bundestagsfraktion der Union gibt es eine inzwischen 65 Cdu-abgeordnete starke Gruppe, die ein Mitspracherecht bei der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur verlangt. „Als Mitglieder einer selbstbewussten CDU/ Csu-bundestagsfraktion erwarten wir, dass, bevor eine Festlegung dieser Tragweite verkündet wird, in einer parteiübergreifenden Fraktionssitzung von CDU und CSU darüber diskutiert und im Zweifel auch dort entschieden wird“, heißt es in einer Erklärung.
Der in den Umfragen weit vor Laschet liegende Söder betonte zugleich, man müsse bei der Entscheidung auch die „Chancen in der Bevölkerung“abwägen. „Umfragen sind nicht alles. Aber sie sind ein deutlicher Maßstab. Und sie sind auch ein deutlicher Hinweis darauf, was die Bevölkerung denkt. Und wir können uns hier nicht abkoppeln von der Mehrheit der Menschen in unserem Land.“dpa Leitartikel und
Themen des Tages