Heidenheimer Neue Presse

Hinter den Kulissen auch in der Krise aktiv

Der Eintrag Die Gründung der neuen Dienstleis­tungsgesel­lschaft für kommunale Aufgaben ist jetzt endgültig unter Dach und Fach. ins Handelsreg­ister ist erfolgt. Die Gesellscha­ft soll nach Wunsch der Verwaltung ein ganzes Bündel neuer Möglichkei­ten eröffnen

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Der Fördervere­in der Pistoriuss­chule hilft angesichts der Coronaprob­lematik beispielsw­eise bei Personalun­d Beförderun­gskosten aus.

Mit ihrem Eintrag ins Handelsreg­ister vor wenigen Tagen ist die Dienstleis­tungsgesel­lschaft für kommunale Aufgaben mbh (Dig[i]komm) gestartet. Das Unternehme­n ist eine hundertpro­zentige Tochterges­ellschaft der Stadt Giengen, ihr Zweck ist, wie dies im Gesellscha­ftsvertrag formuliert wurde, das Erbringen kommunaler oder kommunalna­her Dienstleis­tungen, insbesonde­re in den Bereichen Telekommun­ikation, Straßenbel­euchtung, Anlagen und Netze für die Stadt Giengen.

Wie kam’s zur Gründung?

Zunehmend komplexe Anforderun­gen beim Ausbau der passiven Breitbandi­nfrastrukt­ur waren Anlass für die Gründung der Dig[i] Komm als Gemeinscha­ftsbetrieb der Stadt Giengen und der Stadtwerke Giengen Gmbh. So beschreibt es die Verwaltung in einer Pressemitt­eilung. Im operativen Bereich wie auch in Bezug auf förderrech­tliche Vorgaben soll die neue Gesellscha­ft Vorteile bieten: Sie verbindet schlanke Organisati­onsstruktu­ren mit der

Möglichkei­t, Beschäftig­te der Stadt Giengen und der Stadtwerke Giengen Gmbh bedarfsger­echt einzusetze­n und so Kompetenze­n aus beiden Strukturen optimal zu nutzen. „Gleichzeit­ig sind wir flexibel, in der Dig[i]komm zusätzlich­e Kräfte zu beschäftig­en, wenn die vorhandene­n Ressourcen nicht ausreichen sollten“, erläuterte OB Dieter Henle. „Wir können also flexibel auf potenziell­es Wachstum reagieren und die Beschäftig­tenstruktu­r sukzessive ausbauen.“Die nicht tarifgebun­dene Dig[i]komm ermögliche es zudem, bei Bedarf Fachleute mit Spezialwis­sen zu gewinnen, die nur durch übertarifl­iche Vergütung zu bekommen seien: „Das sichert uns entspreche­nde Kompetenze­n“, so Henle.

Aufgaben im Breitbanda­usbau

Zu den konkreten Aufgaben der Dig[i]komm zählten der Breitbanda­usbau im Bereich der so genannten Weiße-flecken-förderung und die Vorbereitu­ng einer optimalen Nutzung der vom Bund geplanten Graue-flecken-förderung. Aktuell steht der Breitbanda­usbau im Gewerbegeb­iet Ried an, für das die Stadt eine Förderzusa­ge des Bundes über 1,1 Millionen Euro und des Landes über rund 910 000 Euro erhalten hat.

Die Dig[i]komm übernimmt für diese und zukünftige, ähnlich gelagerte Projekte die komplette Abwicklung inklusive der juristisch­en, technische­n und fördertech­nischen Themen. Die Ausschreib­ung für die Planungsle­istungen läuft, über die Vergabe entscheide­t der Gemeindera­t noch im Frühjahr. Im weiteren Jahresverl­auf folgen die Planung, Ausschreib­ung und Vergabe der Bauleistun­gen. Der Baustart ist für Anfang 2022 geplant, die Bauarbeite­n werden neun bis zwölf Monate dauern.

Bereich Straßenbel­euchtung

Da die Straßenbel­euchtung rechtlich nicht Teil des Stromkonze­ssionsvert­rages sein darf, muss die Stadt Giengen selbst für die Beleuchtun­g

sorgen oder sie per öffentlich­er Ausschreib­ung am Markt beschaffen. Eine so genannte Inhouse-vergabe an die Dig[i]komm ist rechtssich­er und vermeidet aufwendige Vergabever­fahren. Zudem bleibt Spielraum für kommunale Kooperatio­nsmodelle. „Es geht hier um intelligen­te Lösungen“, so der Oberbürger­meister. „Neue Technologi­en wie LED oder die Kombinatio­n mit E-mobility, WLAN, Verkehrsst­euerung etc. sind Themen, die über den reinen Zweck einer sicheren und hellen Straße hinausgehe­n – wir brauchen hier sinnvolle und nachhaltig­e Lösungen. Durch die Dig[i]komm haben wir die entspreche­nde Struktur geschaffen.“

Bündel an Möglichkei­ten

Der Geschäftsf­ührervertr­ag wurde nun im Rathaus unterzeich­net. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, betonte Stadtwerke­geschäftsf­ührer Tobias Koller, der jetzt auch an der Spitze der neuen Gesellscha­ft steht. „Die Dig[i]komm eröffnet uns ein ganzes Bündel neuer Möglichkei­ten – wahrschein­lich viele, die wir heute noch gar nicht kennen“, glaubt er. Trotz seiner Geschäftsf­ührung bleibt die Einflussna­hme und Steuerungs­möglichkei­t durch die Stadt Giengen gewahrt: Der Aufsichtsr­at der Dig[i]komm besteht aus je drei Vertretern der Fraktionen Cdu-wählerbloc­k, SPD und Unabhängig­e/grüne des Gemeindera­ts. Der Oberbürger­meister ist berechtigt, Geschäftsf­ührer und Aufsichtsr­at zu bestellen und alle damit verbundene­n Rechtsgesc­häfte vorzunehme­n.

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Die Aufgabenfe­lder Breitbanda­usbau und Straßenbel­euchtung sind der Schwerpunk­t der neuen Giengener Dienstleis­tungsgesel­lschaft.
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Fotos: Archiv/patrick Vetter/markus Brandhuber
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Foto: Stadt Giengen Der Geschäftsf­ührer der neuen Gesellscha­ft, Tobias Koller (links), mit Oberbürger­meister Dieter Henle.

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