Der Schatz im Garten
undogmatischer linker „Spontis“lautet: „Unter dem Pflaster liegt der Strand.“Das mag in manchen Fällen so sein. Aber was liegt dann unter dem heimischen Rasen? Öfter als vermutet Material von historischem Wert. Davon geht zumindest die Archäologin Susanne Friedrich aus, die die Abteilung für Bodendenkmalpflege am Landesdenkmalamt Sachsen-anhalt leitet. Sie sagt, oft seien es Scherben, manchmal Schmuckstücke, die in den Gärten oder auch in Äckern gefunden werden. Und das in Corona-zeiten
mehr denn je. Denn laut der Archäologin wird derzeit auf Privatgrundstücken viel mehr gegraben als sonst.
Die Behördenleiterin veranschaulicht das im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“an einem Beispiel: „Im vergangenen Jahr waren zeitweise alle Spielplätze geschlossen. Also bestellt man sich im Internet eine Schaukel, hebt von Hand das Fundament aus und stößt dabei auf etwas.“Wobei „etwas“alles Mögliche heißen kann – in Sachsen-anhalt
war es im vergangenen Jahr unter anderem eine 6000 Jahre alte Achat-perle. Also: Spaten raus und losgeschippt – vielleicht liegt ja ein Goldschatz unter der Grasnarbe. Aber Achtung: Vorsätzliches Graben nach geschichtlichen Überresten ist verboten, nur Zufallsfunde sind erlaubt. Und wenn am Ende wirklich ein Goldschatz oder Ähnliches zum Vorschein kommt, dann geht das ans Museum. Wie gewonnen, so zerronnen.