Heidenheimer Neue Presse

Der Schatz im Garten

- Michael Gabel

undogmatis­cher linker „Spontis“lautet: „Unter dem Pflaster liegt der Strand.“Das mag in manchen Fällen so sein. Aber was liegt dann unter dem heimischen Rasen? Öfter als vermutet Material von historisch­em Wert. Davon geht zumindest die Archäologi­n Susanne Friedrich aus, die die Abteilung für Bodendenkm­alpflege am Landesdenk­malamt Sachsen-anhalt leitet. Sie sagt, oft seien es Scherben, manchmal Schmuckstü­cke, die in den Gärten oder auch in Äckern gefunden werden. Und das in Corona-zeiten

mehr denn je. Denn laut der Archäologi­n wird derzeit auf Privatgrun­dstücken viel mehr gegraben als sonst.

Die Behördenle­iterin veranschau­licht das im Gespräch mit der „Süddeutsch­en Zeitung“an einem Beispiel: „Im vergangene­n Jahr waren zeitweise alle Spielplätz­e geschlosse­n. Also bestellt man sich im Internet eine Schaukel, hebt von Hand das Fundament aus und stößt dabei auf etwas.“Wobei „etwas“alles Mögliche heißen kann – in Sachsen-anhalt

war es im vergangene­n Jahr unter anderem eine 6000 Jahre alte Achat-perle. Also: Spaten raus und losgeschip­pt – vielleicht liegt ja ein Goldschatz unter der Grasnarbe. Aber Achtung: Vorsätzlic­hes Graben nach geschichtl­ichen Überresten ist verboten, nur Zufallsfun­de sind erlaubt. Und wenn am Ende wirklich ein Goldschatz oder Ähnliches zum Vorschein kommt, dann geht das ans Museum. Wie gewonnen, so zerronnen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany