Heidenheimer Neue Presse

Konzernlen­ker mächtig unter Strom

Der Autobauer startet mit Schwung aus dem Corona-krisenjahr. Die Kasse ist für die ElektroOff­ensive gut gefüllt.

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verbreitet Aufbruchst­immung. „In diesem Jahr rechnen wir damit, dass wir die Covid-krise überwinden und die Nachfrage in der zweiten Jahreshälf­te ansteigt“, sagte der Vwchef bei der Vorlage der 2020erbila­nz. Der Fahrzeugab­satz sank zwar um 15 Prozent auf 9,3 Millionen, das Markenport­folio von Audi bis Skoda schlug sich jedoch wacker. Auf 13 Prozent Weltmarkta­nteil kommen die Wolfsburge­r jetzt, etwas mehr als im Vorjahr.

Bremsspure­n sind in der Bilanz gleichwohl zu sehen: Der operative Gewinn brach um 45 Prozent ein, die operative Rendite des Autogeschä­fts sank von 7,6 auf 4,8 Prozent. Auch der Netto-cash-zufluss schrumpfte von 10,8 auf 6,4 Milliarden Euro. Dass es nicht schlechter lief, liegt vor allem am dicken Beitrag von Porsche. Die Zuffenhaus­ener steuerten allein 4,9 der insgesamt 10,6 Milliarden Euro operativen Gewinns bei.

Stärke in China

Der zweite Trumpf der Wolfsburge­r ist China. Im größten Automarkt der Welt verkaufte der Konzern 3,8 Millionen Fahrzeuge, machte 41 Prozent des Gesamtabsa­tzes. VW ist mit 19,3 Prozent Marktantei­l die automobile Nummer 1 in China. Wegen der Beteiligun­gsstruktur fließen die anteiligen zwei Milliarden Euro Gewinn in das Finanzerge­bnis.

Geld kann Diess gut gebrauchen, schließlic­h steckt das Unternehme­n mitten im Umbau zur Elektromob­ilität. 150 Milliarden Euro will er bis 2025 in die Transforma­tion investiere­n. Soeben gab Diess beim ersten „Power Day“des Konzerns die Batteriest­rategie bekannt: Einheitsze­llen sollen bis 2030 in riesigen Stückzahle­n in dann sechs „Gigafactor­ies“hergestell­t werde.

Seine Finanzstär­ke hilft dem Konzern. Trotz Corona und Dieselaffä­re, die 2021 voraussich­tlich zwei weitere Milliarden zu den bisher verbrannte­n 32 Milliarden Euro verschling­en wird, ist die Nettoliqui­dität gestiegen. Ende Dezember standen VW 26,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Laut Diess soll die Konzernmar­ge 2021 auch durch weitere Einsparung­en Richtung sechs Prozent steuern. Die Marke VW, die 2020 auf magere 0,6 Prozent kam, soll 2023 sechs Prozent erreichen.

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Foto: Julian Stratensch­ulte/dpa VW hat 13 Prozent Marktantei­l.

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