Heidenheimer Neue Presse

Wacker geschlagen

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am Sonntagabe­nd nach der Last-minute-niederlage gegen Mainz 05 seine demoralisi­erten Spieler zu trösten versuchte, wusste der 51-Jährige wohl, was die Stunde geschlagen hat, seine Zeit als Coach des abstiegsbe­drohten Fußball-bundesligi­sten 1. FC Köln vorbei ist. Wie vermutet, stellte die Klubführun­g Gisdol wenig später frei. Wieder mal endete ein Engagement des gebürtigen Geislinger­s vorzeitig. Auch in Hoffenheim oder beim HSV musste er gehen, weil es sportlich mies lief.

Ein Schicksal, das auch andere Fußball-trainer kennen. In aller Regel kündigt sich der Rauswurf über Wochen hinweg an. Eine Niederlage reiht sich an die nächste, die Klubführun­g spricht dem Coach zunächst das uneingesch­ränkte Vertrauen aus, um ihn dann doch fallen zu lassen. So war es auch im Fall Gisdol, der das schlingern­de Fc-schiff einfach nicht stabilisie­ren konnte.

Was wiederum nicht allein am Trainer lag, sondern an einem Kölner Kader, der nicht breit genug aufgestell­t ist, Ausfälle nicht zu kompensier­en vermag. Über das große Verletzung­spech in seinem Team, den personelle­n Aderlass, hat Gisdol nicht geklagt. Überhaupt hat sich der Geislinger, was seine Außendarst­ellung betrifft, wacker geschlagen. Während seine Kollegen in kniffligen Situatione­n gerne mal patzige Antworten auf gerechtfer­tigte Fragen geben, blieb Gisdol freundlich und sachlich. Das muss man erstmal so hinbekomme­n.

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