Tolle Knollen
Den ganzen Sommer über erscheinen die farbkräftigen Blüten, und dies sogar an halbschattigen oder schattigen Plätzen.
Für überwinterte und eingetrocknete Knollen wird es jetzt höchste Zeit, sie zum Austrieb anzuregen. In den Geschäften gibt es Knollen zu kaufen, doch ist es ein Glück, wenn Knollen von Vorjahr eingelagert wurden, denn sie werden sich zu großen Pflanzen entwickeln. Für die Anzucht selbst aufbewahrter oder eingekaufter Knollen füllt man in einen Topf oder in eine Schale eine angefeuchtete Mischung aus Topferde und Sand ein. Man drückt alles leicht an und legt die Begonienknolle obenauf. Die Knolle ist unten bauchig und hat oben eine Delle. Die halbrunde Unterseite dreht man mit sanftem Druck ein Stück weit in die Erde hinein, doch die Mulde an der Oberseite muss frei von Erde bleiben. Die Erde wird vorsichtig angegossen, aber in der Mulde darf kein Wasser stehen (niemals). Dort wird sich der Neuaustrieb bilden und die fleischigen Stängel sind sehr anfällig für Fäulnis, wenn sie nass werden.
Der Topf mit der Knolle kann ein Weilchen im Keller oder im schummrigen Treppenhaus stehen, denn anfangs brauchen Knollenbegonien nicht viel Licht. Aus diesem Grund könnte man die Knollen bereits im Februar vorziehen, damit bis zum Auspflanzen im Mai kräftige Pflanzen heranwachsen. Die schlafende Knolle erwacht bereits nach wenigen Tagen. Die Pflanze sollte zunächst eher kühl stehen, bei 10 bis 15
Grad Celsius. Sie wächst dann zwar langsamer, doch bei niedrigeren Temperaturen entwickelt sich festeres und weniger krankheitsanfälliges Gewebe.
Wenn die Triebe länger werden und nach und nach die Blätter erscheinen, kommt das Gefäß an einen helleren Ort und man muss nun häufiger gießen. Für die gesamte Wachstumszeit brauchen Begonien reichlich Wasser. Der Wurzelballen sollte nicht austrocknen, aber die Erde darf auch nicht dauerhaft feucht bleiben. Gegossen wird immer erst, wenn die Erdoberfläche abgetrocknet ist.
Wachsen die Pflanzen heran, brauchen sie wöchentlich eine Düngergabe. Ab April kommen die Knollenbegonien untertags für einige Stunden ins Freie, damit sie sich an die örtlichen Gegebenheiten
gewöhnen können. Der Luftzug im Freien sorgt für eine gesunde Entwicklung und die Pflanzen härten ab. Nachts müssen die Gewächse immer noch ins Haus kommen, solange Spätfröste drohen. Das ist in jedem Fall bis Anfang Mai zu befürchten.
Anfällig für Pilzkrankheiten
Weil Knollenbegonien anfällig sind für Pilzkrankheiten, muss man sie weit genug auseinanderpflanzen, damit Luft vorbeistreichen kann und die Blätter nach jedem Regenschauer rasch wieder abtrocknen. Ansonsten erweisen sich Knollenbegonien als robust. Sie blühen anhaltend sogar abseits der Sonne. Daher bringen sie Farbe auf schattige Balkone, abseitige Terrassenwinkel oder abgelegene Grabstellen. Dort leuchten dann die farbkräftigen Blüten, deren Farbspektrum von Weiß über Gelb nach Orange, Rosa und Hochrot reicht. Viele Sorten weisen ein schönes Farbspiel in den Blüten auf, manche wirken auf barocke Weise gerüscht, andere zeigen lange, elegante Blütenblätter.
Beim näheren Betrachten fallen unterschiedlich geformte Blüten auf. Denn jede Pflanze besitzt männliche und weibliche Blüten. Bei den gefüllten Sorten springt der Unterschied ins Auge: Die männlichen Blüten erscheinen stärker gefüllt, während die weiblichen eine wenig starke Füllung zeigen. Dekorativ wirken auch die langen, spitzen Blätter, die über der glänzend dunkelgrünen Grundfarbe oft eine hellgrüne Äderung und häufig eine rötliche Blattunterseite aufweisen.
Gegen Ende des Sommers, ab September, stellt man das Gießen nach und nach ein, damit die Knolle beginnt einzuziehen. Bevor die ersten Nachtfröste auftreten, im Oktober, stellt man Gefäße an einen frostfreien Platz ins Haus oder man gräbt die Knollen aus der Erde. Die Triebe werden bis auf wenige Zentimeter Länge abgeschnitten, danach müssen die Knollen an einem trockenen, luftigen, schattigen Ort durchtrocknen. Später legt man sie in mit Zeitungspapier ausgeschlagene Kisten, um sie den Winter über kühl (bei 5 bis 7 Grad Celsius) und unbedingt trocken aufzubewahren.