Mitreißend und wahrhaft episch
Das zweite Album der Us-band Greta Van Fleet ist von Filmen und großen Geschichten beeinflusst.
Nashville. Für ihr Debütalbum „Anthem Of The Peaceful Army“wurde die Us-rockband Greta Van Fleet 2018 international gefeiert, musste aber auch zum Teil heftige Kritik einstecken. Wieder mal. Denn während viele die Musiker aus dem Kaff Frankenmuth im Bundesstaat Michigan für ihren Classic-rock-sound lobten, taten einige die Band, die für ihre EP „From The Fires“mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, weiterhin als Led-zeppelin-plagiat ab. Drei Jahre später wollen sich Greta Van Fleet mit ihrem zweiten Longplayer endgültig von solchen Vergleichen emanzipieren. Leichter gesagt als getan.
„Ich glaube so lange haben wir noch nie an einem Album oder einer EP gearbeitet“, berichtet Schlagzeuger Danny Wagner. Man habe sich nicht so sehr von bestimmten Künstlern beeinflussen lassen, sondern eher von Kino, Folklore und großen Geschichten, sagt er. „Dies ist unser filmisches Album. Das wollten wir schon immer mal machen.“
Angetan vom Soundtrack
Der Albumtitel „The Battle At Garden‘s Gate“weckt nicht zufällig Erinnerungen an „Herr der Ringe“. „Als wir aufgewachsen sind, haben wir das irgendwie alle gelesen“, sagt Wagner (22). „Und dann kamen die Filme raus.“Der Soundtrack dazu von Howard Shore habe es den Bandmitgliedern angetan – genau wie die Filmmusiken des deutschen Komponisten Hans Zimmer („Inception“, „Gladiator“). „Wir hören so viel Filmmusik, wie wir Filme schauen“, sagt Wagner.
Auf dem in Los Angeles aufgenommenen Album schlägt sich das in einem wahrhaft epischen Sound nieder. Die wuchtige, mitreißende Ballade „Heat Above“macht den Auftakt. Frontmann Josh singt und kreischt sich mit fantastischem Stimmumfang durch die zwölf neuen, kraftvollen Lieder.
Sämtliche Songwriting-credits teilen sich der Drummer und die drei Kiszka-brüder Jake (Gitarre), Sam (Bass) und Josh, die alle zwischen 22 und 25 Jahren alt sind. „Keiner der Songs auf dieser Platte wurde nur von einer Person geschrieben“, sagt Wagner. „Es ist immer ein Produkt von uns allen. Und so mögen wir das.“