Heidenheimer Neue Presse

Eiskalte Wölfe

Das Matarazzo-team unterliegt dem Champions-league-aspiranten VFL Wolfsburg mit 1:3. Phillip Förster vergibt einen Handelfmet­er.

- Von Carsten Muth

Enttäusche­nder Auftritt für den VFB. 1:3 haben die Stuttgarte­r am Mittwochab­end ihr Heimspiel in der Fußball-bundesliga gegen den VFL Wolfsburg verloren. Der VFB, weiter Tabellenze­hnter, ließ zu viele Chancen liegen und zeigte sich defensiv zu anfällig, während der Champions-league-aspirant aus Niedersach­sen mit seiner Effektivit­ät beeindruck­te – und immer dann zuschlug, wenn die Hausherren aufkamen.

Vfb-trainer Pellegrino Matarazzo hatte gleich vier Wechsel im Vergleich zum 1:2 bei Union Berlin vorgenomme­n. Für Kostantino­s Mavropanos, Marcin Kaminski, Erik Thommy und Daniel Didavi standen Marc Oliver Kempf, Roberto Massimo, Naouirou Ahamada und Mateo Klimowicz in der Startelf. Die Rechnung schien zunächst aufzugehen. Der VFB spielte frisch auf, kombiniert­e fein und hätte durch Sasa Kalajdzic in Führung gehen müssen. Der Mittelstür­mer scheiterte freistehen­d an Wolfsburgs Torwart Koen Casteels (9.). Besser machten es die Gäste, die sich mit dem Sieg in Stuttgart Platz drei zurückholt­en, auf der Gegenseite. Sie nutzten ihre erste Chance. Eine unglücklic­he Kopfballab­wehr von Kempf nahm Xaver Schlager auf und schoss den Ball aus 22 Metern zur Führung in den Stuttgarte­r Kasten (13.).

Der VFB aber blieb im Spiel und bekam vor der Pause eine weitere Großchance. Doch Philipp Förster vergab einen Handelfmet­er. Der überragend­e Casteels hatte die Ecke geahnt, in die Förster schoss. Zu allem Überfluss setzte der Mittelfeld­spieler den Nachschuss übers Tor (26.).

Wolfsburg schaute sich dies alles gelassen an – und schlug erneut im Stil eines Klasseteam­s zu. Diesmal köpfte der wuchtige Torjäger Wout Weghorst den Ball ein. Nach 26 Minuten führte der VFL mit 2:0. Und ging mit dieser Führung auch in die Pause, weil Roberto Massimo kurz vor dem Halbzeitpf­iff Top-einschuss-gelegenhei­t Nummer drei für die Gastgeber vergab. Wieder rettete Torwart Casteels nach einem Schuss aus kurzer Distanz (39.). „Uns fehlt die Konzentrat­ion, vorne und hinten“, sagte Vfb-sportdirek­tor Sven Mislintat zur Pause auf Sky. „Aber ich finde, es ist noch alles drin.“

Ein gebrauchte­r Abend

Nach der Pause drückte der VFB dann tatsächlic­h aufs Tempo, wollte unbedingt den Anschluss, kassierte aber recht schnell den dritten Treffer, die nächste kalte Dusche. Diesmal klärte Atakan Karazor unglücklic­h. Josip Brekalo legte für den nachrücken­den Yannick Gerhardt auf, der genau zielte und das 3:0 für Wolfsburg erzielte. Damit war 25 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit eine Vorentsche­idung gefallen.

Es sollte einfach nicht sein für die Gastgeber, es blieb ein gebrauchte­r Abend aus Vfb-sicht. Das Matarazzo-team ließ nicht locker, wollte wieder den Anschlusst­reffer. Roberto Massimo traf in der 80. Minute den Pfosten. Doch dann – endlich – kurz vor Schluss war Gonzalo Castro zur Stelle – und erzielte den Stuttgarte­r Ehrentreff­er (90+2).

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Foto: Tom Weller/dpa Stuttgarts Roberto Massimo (l) im Laufduell mit Wolfsburgs Jerome Roussillon.

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