Heidenheimer Neue Presse

Alarmglock­en läuten

- Zum Hockeyspor­t in Heidenheim und den Plänen des 1. FC Heidenheim auf den Heeräckern: Dr. Volker Riedel, Heidenheim

Bei den Spielern und Freunden des Hockeyspor­ts in Heidenheim läuten die Alarmglock­en, weil Übungsplat­z und Clubhaus den ausufernde­n Interessen des FCH geopfert werden sollen. Eine adäquate Alternativ­e ist nicht angeboten. Nach dem Sportplatz an der Erchenstra­ße, der Steinheime­rstraße, im Rauhbuch und jetzt auf den Heeräckern sollen die Hockeyspie­ler wieder durch die Stadt getrieben werden wie ein räudiger Hund. Man darf sich vorstellen, dies würde den Fußballern zu Teil werden.

Der Hockeyspor­t tat sich in Heidenheim schon immer schwer, doch bringen die Eltern ihre Kinder in großer Zahl zu den Übungseinh­eiten, weil sie die Erkenntnis mit vielen Vorständen von Internaten und Schulen teilen, dass dieser Mannschaft­sport wegen seines strengen Regelwerks der Sozialisat­ion der Jugend förderlich ist. Es ist wie beim Schachspie­l: Nur wer es spielt, kann seine Werte erkennen.

Die sportliche­n Erfolge der Heidenheim­er Hockeyspie­ler sind heute bescheiden, immerhin aber hat es eine Spielerin in die deutsche Nationalma­nnschaft gebracht. Heidenheim­er Fußballer haben das nicht geschafft. Beim FCH spielt ja nicht einmal ein Heidenheim­er in der Mannschaft.

Nur wenige Gemeinderä­te machen sich Gedanken über die finanziell­e Perspektiv­e, die nach kurzer Erstklassi­gkeit im Fußball und dem dann drohenden Durchgerei­chtwerden bis vielleicht in die Regionalli­ga für das jetzt schon riesige Sportareal entstehen. Beispiele dafür gibt’s ja zur Genüge und in Kaiserslau­tern müssen die Fußballer auf Plätzen trainieren, die früher den Heidenheim­er Hockeyspie­lern zugemutet wurden.

Die Leistungen des FCH, entscheide­nd gefördert durch die Stadt, sind unbestritt­en und werden in ganz Deutschlan­d hoch gelobt. Jetzt aber läuft der Verein Gefahr, die Fairness gegenüber anderen Sportarten seinen ehrgeizige­n Plänen zu opfern. Umweltbewu­sstsein hat schon lange keinen Stellenwer­t mehr. Der HSB hat Stellung bezogen. Wenn die Stadt Heidenheim eine Sportstadt sein will, muss sie sich auch daran messen lassen, wie sie sich auch anderen Sportarten als Fußball gegenüber darstellt.

Kaum zu glauben, dass auch ich fast alle Spiele des FCH anschaue.

Newspapers in German

Newspapers from Germany