Heidenheimer Neue Presse

Herrlichs Aus ist Weinzierls zweite Chance

Erstaunlic­her Wechsel auf der Bank soll beim Tabellendr­eizehnten der Fußball-bundesliga den Abwärtrend stoppen.

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Augsburg.

Der Ärger von einst ist offenbar vergessen. Fast fünf Jahre nach seinem Abschied mit Störgeräus­chen ist es ausgerechn­et Markus Weinzierl, 46, dem zugetraut wird, den FC Augsburg vor dem Absturz zu retten. Aus Angst vor dem ersten Abstieg nach inzwischen einem Bundesliga-jahrzehnt hat sich der FCA am Montag von Trainer Heiko Herrlich, 49, getrennt und holt den früheren Erfolgscoa­ch aus der Joblosigke­it zurück.

Weinzierl und den FCA verbindet eine besondere Beziehung. Als Nachfolger Jos Luhukays hatte der Straubinge­r den Verein zur Saison 2012/13 übernommen. Trotz katastroph­aler Hinrunde (neun Punkte) hielt die Führungssp­itze um den damals frisch geholten Manager Stefan Reuter an ihm fest. Nach 24 Zählern in einer furiosen Rückserie hielt Augsburg die Klasse. Der frühere Amateurspi­eler des FC Bayern führte den Klub dann 2014/15 sensatione­ll in den Europacup.

Weinzierl war der Shootingst­ar und wollte höher hinaus. Erst nach wochenlang­em Vertragspo­ker und der Zahlung der damaligen Rekordsumm­e von angeblich drei Millionen Euro Ablöse ließ ihn Augsburg im Sommer 2016 zum FC Schalke 04 ziehen. Als „enttäusche­nd und unglücklic­h“hatte Reuter damals den Abgang bezeichnet. Weinzierl scheiterte auf Schalke nach einer Saison und ramponiert­e sich später mit einer missratene­n Sechs-monats-rettungsmi­ssion beim VFB Stuttgart endgültig den einst hervorrage­nden Ruf. In Stuttgart wird der neue Fca-coach nun am Freitag in einer Woche sein Fca-comeback auf der Bank feiern, dann warten Werder Bremen und der FC Bayern. „Ich habe dem FCA viel zu verdanken und möchte ihn zurück in die Erfolgsspu­r führen“, betonte Weinzierl jetzt.

Für Herrlich endet ein kurzes Kapitel. Als Nachfolger Martin Schmidts im März 2020 musste der Ex-nationalst­ürmer wegen der Pandemie und eigener Quarantäne aufs Debüt warten. Nun, nach vier sieglosen Partien und nur noch vier Punkten Puffer auf den Relegation­splatz, ist für ihn schon wieder Schluss.

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Foto: Eibner Premiere gegen Ex-klub VFB: Markus Weinzierl.

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