Söder prescht bei Impf-freigabe vor
Ministerpräsident kündigt Aufhebung der Priorisierung noch für Mai an. Im Südwesten sind nun viele chronisch Kranke an der Reihe.
Im Kampf gegen die Corona-pandemie will Bayern die Impfpriorisierung schon Mitte bis Ende Mai aufheben. Das gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekannt. Der Schwerpunkt solle auf Betrieben und Familien liegen. Im Juni soll bewusst ein Angebot für junge Menschen gemacht werden. „Wir wollen dann die Abschlussklassen impfen, insbesondere Abiturienten und berufliche Abschlussklassen“, sagte Söder. Besonders die hohe Inzidenz von über 300 bei Teenagern sei besorgniserregend. „Der Mai wird ein hellerer Monat werden“, so Söder.
Baden-württemberg bleibt angesichts weiterhin knapper Impfstoff-vorräte vorsichtiger, öffnet die Corona-impfungen aber ebenfalls etwas weiter. Von Montag an sind Menschen mit Vorerkrankungen aus der Prioritätsgruppe 3 impfberechtigt. Dazu zählen etwa chronisch Kranke mit Autoimmun- oder Herzerkrankungen.
Außerdem setzt Baden-württemberg auf die Impfung in Betrieben. Landesgesundheitsminster Manfred Lucha (Grüne) informierte sich in Ehingen (Alb-donau-kreis) über den Ablauf von Impfungen in Firmen. Der Ehinger Kranhersteller Liebherr arbeitet in einem Pilotprojekt mit dem Ministerium zusammen und testet als bislang einziger Industriebetrieb in Baden-württemberg die Abläufe von Impfungen.
Lucha setzt darauf, dass künftig 20 Prozent der Impfungen im Land in Betrieben verabreicht werden. Sobald genug Impfstoff geliefert wird, hofft der Minister, dass 200 000 Impfungen pro Woche in Betrieben stattfinden können und jeweils 400 000 in Arztpraxen und Impfzentren.
Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern vom Montag herrscht Unzufriedenheit über die Ergebnisse. Der Deutsche Landkreistag sowie der Städteund Gemeindebund bemängelten, es fehlten klare Verabredungen zu Erleichterungen für Geimpfte. Landkreistagspräsident Reinhard Sager sagte, er habe klarere Verabredungen erwartet.
Leitartikel und
Themen des Tages Seite 2, Südwestumschau