Auf dem Weg zur Krisenresistenz
Resilienz. Seinen Ursprung hat der Begriff in der antiken Philosophie, später setzte er sich in der Psychologie durch, neuerdings taugt er auch für die Beschreibung von Unternehmen und Gesellschaften. Resilient ist, wer oder was Krisen meistert, Herausforderungen besteht und sogar gestärkt daraus hervorgeht. Die positive Nachricht ist: Nicht nur Individuen können Widerstandskraft trainieren, sondern auch Organisationen und Gemeinschaften. Das lässt doch hoffen. Die beiden Autorinnen, erfahren in der Behandlung und im Coachen gestresster Klienten, leiten den Bereich „Resilienz und Gesellschaft“am schon 2014 gegründeten Leibniz-institut für Resilienzforschung. Sie liefern verständliche Begriffserklärungen und blicken sachkundig auf die Entwicklung ihres Forschungszweigs. Sie entwerfen das Bild einer Gesellschaft, deren Mitglieder mit immer neuen Krisen und Katastrophen konfrontiert werden, jüngst mit einer globalen Epidemie. Doch der Mensch erweist sich erneut als lernfähig: Wo die Gefahr wächst, wächst auch das Rettende, und das kann durch fachliche Anleitung ausgebaut werden. Analog dazu sind auch Unternehmen
und Gesellschaften fähig, robuste Strukturen der Krisenabwehr zu entwickeln und außerordentliche Belastungen zu bewältigen. Das gelingt, so die Ermahnung der Autorinnen, Gesellschaften dann am besten, wenn der soziale Zusammenhalt groß ist.