Dank Corona mehr in der Natur
Ablenkung, Bewegung, Stressabbau: Der Aufenthalt im Grünen spielt für junge Menschen eine wichtige Rolle.
Seit Beginn der Corona-krise hält sich mehr als die Hälfte der Jugendlichen nach eigener Einschätzung häufiger in der Natur auf. Das ergab die erste Jugend-naturbewusstseinsstudie, die das Bundesamt für Naturschutz (BFN) vorstellte. So gaben 52 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, viel häufiger oder zumindest etwas häufiger in der Natur unterwegs zu sein als vor der Corona-krise.
Natur spiele für sie oft eine wichtige Rolle beim Stressabbau und zur Ablenkung, aber auch als Raum für Sport und Bewegung. Die Bedeutung der Natur ist für Jugendliche und junge Erwachsene demnach während der Corona-krise gestiegen. Gut die Hälfte (52 Prozent) gibt an, dass ihr die Natur wichtiger oder zumindest etwas wichtiger geworden ist.
Im Vergleich zu Erwachsenen geben jedoch deutlich weniger Jugendliche an, dass es sie glücklich macht, in der Natur zu sein. Dies könnte damit zu tun haben, dass ein großer Teil der Jugendlichen viel Zeit im Haus vor dem Bildschirm verbringt, „wobei das eigene Naturerleben in die Ferne rückt“, wie es in der Studie heißt.
Eine Frage der Bildung
Von den Kernanliegen des Naturschutzes überzeugt sind vor allem Jugendliche mit eher gehobenem Bildungsgrad. Ein Drittel der befragten Jugendlichen gibt an, schon einmal an einer Demo, etwa von „Fridays for Future“, teilgenommen zu haben. 66 Prozent halten die Energiewende für richtig, nur zwei Prozent finden die Umstellung auf erneuerbare Energien falsch. Der Rest ist unentschieden oder glaubt, das nicht beurteilen zu können. Besonders hoch ist die Zustimmung auch hier wieder bei Jugendlichen mit hohem Bildungsniveau.
Bfn-präsidentin Beate Jessel folgert aus den Ergebnissen, „dass mit den Jugendlichen eine zum großen Teil verantwortungsbewusste und hochengagierte Generation heranreift“. Viele Jugendliche seien nicht nur sehr interessiert, sondern setzten sich auch engagiert und mit hoher Kreativität für Natur und Klimaschutz ein. „In der Jugend von heute steckt großes Potenzial“, sagte Jessel.