Spitze endlich erneuern!
Das war ein gefundenes Fressen für den großen Widersacher von Dfb-präsident Fritz Keller. Sein verfeindeter Vize Rainer Koch nutzte die verbale Entgleisung des einst mit vielen Vorschusslorbeeren angetretenen Verbandsvorsitzenden zum medialen Todesstoß. Keine Frage, Fritz Keller ist nach seinem Nazi-vergleich an der Dfb-spitze nicht mehr tragbar. Solch eine Wortwahl darf man sich in einem so prominenten Amt nicht erlauben, egal wie emotional eine Debatte geführt wird. Da hilft ihm auch die große Begeisterung vor 19 Monaten nicht mehr, als Keller mit 100 Prozent Zustimmung gewählt wurde.
Allerdings ist das Thema für den DFB damit noch nicht erledigt. Denn auch Rainer Koch spielt in den Querelen der vergangenen Jahre ebenso wie bei der Aufarbeitung der jüngsten Skandale – vom Sommermärchen bis zur Steuer-affäre – eine zweifelhafte Rolle. Und so könnte Keller mit möglichen Enthüllungen, warum er mit seiner Aufklärungsarbeit im DFB kein Stück vorangekommen ist, seinen Widersacher Koch gleich mit in den Abgrund reißen.
Unabhängig davon ist es offensichtlich, dass es in der Dfb-spitze eine grundlegende Erneuerung braucht. Sonst tappt der nächste Funktionär in die Falle – und lässt sich im offensichtlich gespaltenen Männer-klub zur nächsten Tat hinreißen, die eines Präsidenten des größten Einzelsportverbandes der Welt nicht würdig ist.