Altmaier rechnet mit 3,5 Prozent
Trotz der dritten Corona-welle erwartet die Regierung, dass sich die Wirtschaft 2021 kräftig erholt.
Spätestens 2022 erreicht die deutsche Wirtschaft wieder ihre alte Stärke vor der Corona-pandemie, ist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) überzeugt. In diesem Jahr werde der Wirtschaftseinbruch nicht nur gestoppt, sondern umgekehrt, sagte er bei der Vorstellung der neuen Konjunkturprognose der Bundesregierung. „Dieses Jahr ist das Jahr, in dem wir die Trendwende endgültig schaffen“, ist Altmaier überzeugt.
Trotz der dritten Pandemiewelle rechnet er im gesamten Jahr 2021 mit 3,5 Prozent Wachstum und für 2022 mit 3,6 Prozent. Im Januar war er für dieses Jahr nur von 3 Prozent ausgegangen. Jetzt erwartet sein Ministerium, dass der derzeitige Lockdown im Lauf des zweiten Quartals gelockert werden kann. Dann soll die Nachfrage im Inland deutlich anspringen. Dafür könnte schon sorgen, dass die Verbraucher in der Krise viel Geld auf die hohe Kante gelegt haben.
Ein zentraler Wachstumstreiber dürfte der Export sein, der um 9,2 Prozent zunehmen soll. Im letzten Jahr war er etwa genauso stark eingebrochen. Insbesondere die Nachfrage aus China und den USA steigt. Daher dürfte die Exportindustrie auch mehr in Ausrüstungen investieren. Zudem dürfte der Bauboom anhalten. Dafür sorgen sowohl der große Wohnungsbedarf als auch die günstigen Finanzierungsbedingungen.
Für ein Anziehen der Ausfuhren sprechen auch die Exporterwartungen der Industrie, die nach der monatlichen Umfrage des Ifo-instituts den höchsten Wert seit zehn Jahren erreicht haben. Sehr optimistisch sind nicht nur die Elektroindustrie, sondern auch der Maschinenbau und die Chemische Industrie.
Von den besseren Aussichten profitiert auch der Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen soll in diesem Jahr um 80 000 auf 2,6 Millionen zurückgehen. Auch Arbeitsagenturen erwarten einen „weiteren moderaten Beschäftigungsaufbau“, ergab eine Umfrage des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Sie seien „verhalten optimistisch“.
Die neue Prognose der Bundesregierung ist die Basis für die nächste Steuerschätzung im Mai. Das höhere Wachstum müsste auch für mehr Steuereinnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden sorgen, als im November 2020 erwartet.
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