Heidenheimer Baseballer sind nicht zu stoppen
Einem 12:0-Erfolg in der Landeshauptstadt ließen die Heidenheimer einen 13:3-Heimsieg folgen. Insgesamt gelangen fünf Homeruns, darunter zwei Grand Slams.
Die Heideköpfe gewinnen die Topspiele gegen Stuttgart unerwartet klar mit 12:0 und 13:3 und schlagen dabei fünf Homeruns.
Nach den bisherigen Ergebnissen und Leistungen waren zwei ganz enge Spiele zwischen den Heidenheim Heideköpfen und den Stuttgart Reds erwartet worden. Doch es kam ganz anders, die Hsb-baseballer brachten an beiden Tagen eine grandiose Leistung auf den Platz, dominierten mit 12:0 und 13:3 und führen weiter ungeschlagen die Tabelle an.
6 im ersten, 6 im sechsten
Die Bedingungen waren an beiden Tagen schwierig, aber auch Regen und empfindliche Kälte konnten die Heideköpfe nicht bremsen. Sechs Punkte im ersten und weitere sechs im sechsten Inning reichten ihnen am Freitagabend zum vorzeitigen Sieg in Stuttgart.
Das Duell gegen ihren ehemaligen Teamkollegen Marcel Giraud dauerte nicht lange. Der Pitcher der Reds wurde von Wurf zu Wurf nervöser, gab zwei Walks, zwei Doubles und zwei Homeruns zum 6:0 für Heidenheim ab und wurde noch im ersten Durchgang ausgewechselt. Simon Gühring und Yannic Walther beförderten die Kugel aus dem – wenn auch etwas klein geratenen – Stuttgarter Stadion. Für den gerade erst 17 Jahre alt gewordenen Walther war es der erste Homerun in der Bundesliga.
Danach schalteten die Hsbler einen Gang zurück, nutzten nicht alle Chancen. Das konnten sie sich leisten, weil Werfer Mike Bolsenbroek die bisher offensiv so starken, mit zwei Kroaten, einem Kanadier, einem Amerikaner und einem Spanier antretenden Gastgeber überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließ.
Im sechsten Inning drehten die Heideköpfe nochmals auf. Shawn Larry eröffnete mit einem Homerun, Sascha Lutz gelang sogar ein Grand Slam, also ein Homerun bei besetzten Bases, und damit vier Punkte auf einen Streich. Mit dem 12:0 war natürlich die Luft raus. Stark war wieder der Auftritt
des jungen Luca Hörger, der in zwei Innings als Werfer nichts zuließ und vier Strike-outs verbuchte. Offensiv ragte Lutz heraus, dem bei vier Schlagversuchen zwei Doubles und ein Homerun (5 RBI) gelangen.
Erneut gleich hellwach
Fürs zweite Spiel war dennoch alles offen, hatten die Stuttgarter doch ihren starken Us-pitcher Dustin Ward am Start und zudem ihre besten Einwechselwerfer für diese Partie „aufgehoben“. Zunächst taten sich die Heidenheimer auch schwer, quetschten aber mit Walks und einem Trickspielzug die 1:0-Führung heraus. Auf der anderen Seite startete Hsbwerfer Ross Vance souverän, gab in den ersten drei Innings gerade mal einen Walk ab. Im Rückschlag des dritten Innings kamen dann Philip Schulz und Sascha Lutz per Freilauf auf Base, standen nach Steals auf zwei und drei.
Bei einem Aus entschieden sich die Stuttgarter zu einem absichtlichen Freilauf für Gary Owens. Eine durchaus übliche Taktik, allerdings waren damit die Bases für Shawn Larry geladen. Im ersten Inning hatte er ein Strike-out kassiert, vielleicht hatte dies die Gäste in Sicherheit gewogen.
Aber Larry ist in diesem Jahr in einer unglaublichen Form, schon auf den ersten Wurf schoss er die Kugel in gerade Linie über den Centerfield-zaun. Das war der Grand-slam-homerun zum 5:0 und schon wieder so etwas wie die Vorentscheidung. Kurioserweise war es auch der erste Hit des Spiels.
Und es ging so weiter, im vierten Durchgang schraubten erneut mehrere Freiläufe und ein Hit von Gühring die Führung auf 8:0. Zwei Hits, acht Punkte – effektiver geht es kaum. Die Gäste kämpften noch, kamen im fünften Inning auch auf 8:3 heran, der Sieg der Heidenheimer, die auch defensiv und im Baserunning (6 stolen Bases) überzeugten, geriet aber nicht mehr in Gefahr.
Geburtstagskind beendet Spiel
Und ein Highlight gab es noch: Beim Stand von 12:3 im siebten Spielabschnitt dufte Werfer Lou Helmig, der an diesem Tag seinen 18. Geburtstag feierte, ausnahmsweise auch als Schlagmann ran. Und prompt gelang ihm der Hit zum 13:3 und damit dem vorzeitigen Spielende. Der Schlüssel für die Heidenheimer war das disziplinierte Verhalten am Schlag, das zu sage und schreibe 21 Walks in den beiden Spielen führte.
Klaus Eckle war dann auch rundum zufrieden. „Wenn man mit 10:0 Siegen dasteht und dabei viele junge Spieler eingesetzt hat, kann man nicht allzu viel falsch gemacht haben. Wir dürfen uns aber nicht blenden lassen, es gibt noch einiges zu verbessern“, sagt der Heideköpfe-trainer. Kommendes Wochenende folgen die absoluten Spitzenspiele gegen die Regensburg Legionäre, die von der Besetzung her in diesem Jahr der Topfavorit sind.