Die Zukunft wird gehandelt
Der nächste Börsenmonat mit einem Pluszeichen. Um knapp ein Prozent hat der Deutsche Aktienindex Dax im April zugelegt. Auf rund 15 150 Zähler. Die Zuversicht ist groß, dass die Impfungen zulegen und damit ein Ende der Pandemie näher rückt. Unternehmen haben für das erste Quartal teils überraschend gute Zahlen vorgelegt, vor allem auch weil China das Vorkrisenniveau längst wieder erreicht hat. Auch die USA scheinen sich hochzuarbeiten. Der Welthandel ist in Fahrt. Dass die Zahl der Neuinfektionen weiter hoch und die Lage in Indien und Brasilien dramatisch ist, sehen und bedauern die Börsianern.
Aber am Aktienmarkt wird die Zukunft gehandelt. Und die schaut eben rosiger aus. Allerdings: Eine weitere rasante Bergfahrt wird unwahrscheinlich. 14 000 bis 15 500 Zähler trauen die Volkswirte der öffentlichen Banken aktuell dem Dax Ende Oktober zu. Also eine Seitwärtsbewegung oder gar einen erkennbaren Rückgang.
Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-thüringen hält den Dax für „korrekturanfällig“. Er verweist auf hohe Bewertungen und sehr optimistische Anleger. Das stimmt ihn vorsichtig. Hitze müsse erst einmal aus dem Markt entweichen. Risiken würden derzeit eher ausgeblendet, sagt auch Volker Sack von der Nordlb. Dazu könnte eine steigende Zahl von Pleiten gehören, wenn die Aussetzung für die Meldung einer Insolvenz wieder aufgehoben wird. Warnungen vor Sorglosigkeit machen auf dem Parkett die Runde.