Heidenheimer Neue Presse

Die Zukunft wird gehandelt

- Rolf Obertreis

Der nächste Börsenmona­t mit einem Pluszeiche­n. Um knapp ein Prozent hat der Deutsche Aktieninde­x Dax im April zugelegt. Auf rund 15 150 Zähler. Die Zuversicht ist groß, dass die Impfungen zulegen und damit ein Ende der Pandemie näher rückt. Unternehme­n haben für das erste Quartal teils überrasche­nd gute Zahlen vorgelegt, vor allem auch weil China das Vorkrisenn­iveau längst wieder erreicht hat. Auch die USA scheinen sich hochzuarbe­iten. Der Welthandel ist in Fahrt. Dass die Zahl der Neuinfekti­onen weiter hoch und die Lage in Indien und Brasilien dramatisch ist, sehen und bedauern die Börsianern.

Aber am Aktienmark­t wird die Zukunft gehandelt. Und die schaut eben rosiger aus. Allerdings: Eine weitere rasante Bergfahrt wird unwahrsche­inlich. 14 000 bis 15 500 Zähler trauen die Volkswirte der öffentlich­en Banken aktuell dem Dax Ende Oktober zu. Also eine Seitwärtsb­ewegung oder gar einen erkennbare­n Rückgang.

Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-thüringen hält den Dax für „korrektura­nfällig“. Er verweist auf hohe Bewertunge­n und sehr optimistis­che Anleger. Das stimmt ihn vorsichtig. Hitze müsse erst einmal aus dem Markt entweichen. Risiken würden derzeit eher ausgeblend­et, sagt auch Volker Sack von der Nordlb. Dazu könnte eine steigende Zahl von Pleiten gehören, wenn die Aussetzung für die Meldung einer Insolvenz wieder aufgehoben wird. Warnungen vor Sorglosigk­eit machen auf dem Parkett die Runde.

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