Heidenheimer Neue Presse

Bitte mehr Begeisteru­ng

- Marc Hosinner zur Debatte zum Barfüßer-vorhaben

Was war das denn? Eigentlich hätten bei der jüngsten Sitzung des Rats die Sektkorken knallen können. Immerhin wurde entschiede­n, dass Barfüßer-chef Eberhard Riedmüller nach dem Abriss auf dem Lamm-areal Brauhaus, Hotel und Wohnungen über einer Tiefgarage bauen kann. Er ist trotz der Corona-pandemie, die für Gastwirte alles andere als leicht zu bewältigen ist, bei der Stange geblieben.

In der Debatte war aber von Begeisteru­ng nicht allzu viel zu vernehmen. Da war von „abwägen“oder den „Antrag entspreche­nd mittragen“die Rede.

Kam da der schwäbisch­e Charakterz­ug, Neuem erst mal kritisch gegenüberz­ustehen, durch? Oder wo lagen die Schwierigk­eiten einzelner Räte mit dem Vorhaben? Bei der Co-finanzieru­ng der Stadt im Rahmen des Einsatzes von Mitteln aus dem Sanierungs­programm? Oder beim Entwurf selbst? Da die wirkliche Diskussion dem Vernehmen nach nicht öffentlich geführt wurde, bleibt das alles rätselhaft.

Sei’s drum. Unterm Strich steht ein Beschluss mit satter Mehrheit. Und allein der ist richtig und wichtig. Die Neuordnung des Lamm-areals mit Brauhaus, Hotel und Wohnungen ist das größte Stück im Puzzle einer lebendigen Innenstadt.

Oder anders ausgedrück­t: Wer behauptet, die Stadt sei tot, liegt falsch. Wer sagt, das Zentrum sei kurz davor, liegt eher richtig. In diesem Bild ist das Barfüßer-vorhaben der Defibrilla­tor für die gesamte Marktstraß­e. Das neue Lamm-areal hat jedenfalls das Zeug, selbst Schwaben zu begeistern.

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