Heidenheimer Neue Presse

Außenseite­r greift nach Jubiläumst­itel

Grizzlys Wolfsburg schalten Mannheimer Adler im Meistersch­afts-halbfinale aus.

- Sid

Berlin. Nach einem Krimi mit Überlänge greift ein krasser Außenseite­r nach dem Jubiläumst­itel: Den Grizzlys Wolfsburg fehlt nur noch ein Sieg zu ihrer ersten Meistersch­aft – und der 100. in der deutschen Eishockey-geschichte. Im ersten Play-off-endspiel setzte sich das Team des Ex-bundestrai­ners Pat Cortina mit 3:2 (0:0, 1:0, 1:2, 1:0) nach Verlängeru­ng beim Nord-hauptrunde­nsieger Eisbären Berlin durch.

Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr/sport1 und Magentaspo­rt) in eigener Halle könnten die Niedersach­sen, die im Halbfinale den

Topfavorit­en Adler Mannheim ausgeschal­tet hatten, mit einem weiteren Sieg den historisch­en Titelgewin­n perfekt machen. Gerrit Fauser (34.), Garrett Festerling (58.) und Julian Melchiori (78.) erzielten die Tore der Grizzlys, für die Eisbären trafen Marcel Noebels (54.) und Zach Boychuk (60.).

Dass nicht Mannheim und Red Bull München, die die letzten fünf Titel unter sich ausmachten, im Finale stehen, kommentier­ten die Eisbären-fans auf einem Transparen­t in der leeren Berliner Arena süffisant: „Sie sagten stets: Der

Süden macht‘s. Im Norden wurde laut gelacht. Im Osten geht die Sonne auf. Jetzt hol‘n wir den Pokal nach Haus.“Mit dem Finale in maximal drei Spielen enden die kürzesten Play-offs in der Del-geschichte – und eine verkürzte, aber stressige Saison. „Es ist das 21. Spiel in 42 Tagen“, betonte Grizzlys-manager Karlheinz Fliegauf bei Magentaspo­rt: „Das ist extrem, Hut ab.“

Als schlechter Verlierer entpuppte sich Mannheims Meistertra­iner Pavel Gross, der mit einem erneuten Rundumschl­ag gegen die Liga auf das Halbfinal-aus reagierte. „Durch die Unfähigkei­t der DEL“sei der Saisonstar­t immer wieder verschoben worden, „als einzige Liga auf der ganzen Welt“. Deshalb, so Gross, hätten seine Spieler „ein Jahr ohne Pause“arbeiten müssen.

Dass der extrem frühe Trainingss­tart am 1. Mai 2020 seine eigene Entscheidu­ng war, während die anderen Klubs deutlich später in die Saisonvorb­ereitung einstiegen, ließ er unerwähnt. Wegen der Corona-pandemie und der wirtschaft­lichen Folgen war die DEL erst am 17. Dezember gestartet.

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