Heidenheimer Neue Presse

Die Zeit drängt

- Axel Habermehl

zur Kündigung des Hochschuln­etzes

Auch das noch! Neben den Abschlussp­rüfungen, dem Pandemie-management, und dem Alltags-wahnsinn müssen sich Schulleite­r im Land nun Gedanken über ihre It-infrastruk­tur machen. Wer betreibt nochmal die Lehrer-mailaccoun­ts? Wer sorgt für die Anbindung ans Schulverwa­ltungsnetz? Wer stellt das für den Fernunterr­icht unverzicht­bare Moodle?

Viele Schulleite­r dürften auf diese Fragen mit „Belwü“antworten. Das Hochschuln­etz ist längst auch eine Art Schulnetz. Die damit einhergehe­nden Aufgaben haben die It-leute nach allem, was man hört, gut gemeistert. Hat Moodle auch vielerorts immer mal geruckelt – über den Support durch Belwü gab es nie Klagen.

Doch nun soll Schluss sein. Die Hochschuln­etz-techniker sollen sich wieder vor allem um Hochschule­n kümmern. Das ergibt Sinn, löst aber Handlungsb­edarf bei Schulen aus. Und davon gibt es im Digitalber­eich schon genug: Allein die jüngsten Ereignisse um die wegen Datenschut­z-vorbehalte­n in Zweifel stehenden Microsoft-pläne des Kultusmini­steriums sorgen für Verdruss. Längst bräuchten Schulen eigene It-abteilunge­n und Administra­toren. Doch immer noch kümmern sich oft Lehrer um die Technik, die dafür etwas weniger unterricht­en müssen. Und Land und Kommunen schieben sich gegenseiti­g die Verantwort­ung zu. Es wird Zeit für eine große Debatte um die Schulträge­rschaft im digitalen Zeitalter. Die Zeit drängt.

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