Die Zeit drängt
zur Kündigung des Hochschulnetzes
Auch das noch! Neben den Abschlussprüfungen, dem Pandemie-management, und dem Alltags-wahnsinn müssen sich Schulleiter im Land nun Gedanken über ihre It-infrastruktur machen. Wer betreibt nochmal die Lehrer-mailaccounts? Wer sorgt für die Anbindung ans Schulverwaltungsnetz? Wer stellt das für den Fernunterricht unverzichtbare Moodle?
Viele Schulleiter dürften auf diese Fragen mit „Belwü“antworten. Das Hochschulnetz ist längst auch eine Art Schulnetz. Die damit einhergehenden Aufgaben haben die It-leute nach allem, was man hört, gut gemeistert. Hat Moodle auch vielerorts immer mal geruckelt – über den Support durch Belwü gab es nie Klagen.
Doch nun soll Schluss sein. Die Hochschulnetz-techniker sollen sich wieder vor allem um Hochschulen kümmern. Das ergibt Sinn, löst aber Handlungsbedarf bei Schulen aus. Und davon gibt es im Digitalbereich schon genug: Allein die jüngsten Ereignisse um die wegen Datenschutz-vorbehalten in Zweifel stehenden Microsoft-pläne des Kultusministeriums sorgen für Verdruss. Längst bräuchten Schulen eigene It-abteilungen und Administratoren. Doch immer noch kümmern sich oft Lehrer um die Technik, die dafür etwas weniger unterrichten müssen. Und Land und Kommunen schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Es wird Zeit für eine große Debatte um die Schulträgerschaft im digitalen Zeitalter. Die Zeit drängt.
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