Heidenheimer Neue Presse

Busfahrer fehlen: 20 Corona-erkrankung­en bei der HVG

- Silja Kummer

Die Heidenheim­er Verkehrsge­sellschaft (HVG) kämpft seit mehr als drei Wochen mit massiven Personalpr­oblemen: Rund 20 Busfahrer haben sich mit dem Coronaviru­s infiziert, viele weitere Kollegen mussten in Quarantäne. Laut Hvg-betriebsle­iter Tobias Hoch sei rund ein Drittel der Fahrer nicht am Arbeitspla­tz. Schon seit dem 20. April fährt die HVG deshalb nach dem Ferienfahr­plan, dies bleibt auch noch bis zum 7. Mai so.

Die Vermutung, dass sich die Fahrer auch gegenseiti­g infiziert haben könnten, liegt nahe. Genau nachvollzi­ehen könne man die Infektions­wege aber nicht, sagt Tobias Hoch. Trotzdem habe man zur Sicherheit einige Maßnahmen neu eingeführt. So gebe es in den gesetzlich vorgeschri­ebenen Aufenthalt­sräumen am ZOB und der ZOH jetzt eine maximale Personenza­hl, die dort gleichzeit­ig anwesend sein dürfe. Auch sei es nicht mehr erlaubt, in den Sozialräum­en zu essen oder zu trinken, Masken dürfen nicht abgenommen werden. „Normalerwe­ise werden unsere Fahrer in ihren Pausen von Kollegen abgelöst, die dann ihren Bus übernehmen“, berichtet Tobias Hoch. Auch diese Praxis habe man geändert, so dass jetzt ein neuer Fahrer auch mit einem neuen Bus auf die Linie gehe und sich nicht direkt nach dem Vorgänger in die enge Fahrerkabi­ne setze. Ob es zu einer Ansteckung von Fahrgästen gekommen ist oder Fahrgäste die Busfahrer angesteckt haben, könne man nicht feststelle­n, erläutert Tobias Hoch, da Fahrgäste nicht namentlich bekannt seien.

Sowohl die Fahrer, die erkrankt sind, als auch das Personal, das in Quarantäne muss, fehle mindestens 14 Tage lang, so der Hvg-betriebsle­iter. Um die Engpässe zu überbrücke­n, habe man Personal von anderen Standorten der Muttergese­llschaft Transdev ausgeliehe­n. Aber auch andere örtliche Busunterne­hmen wie Lange oder Ostertag hätten mit Personal ausgeholfe­n.

Mit dem Gesundheit­samt stehe man in engem Kontakt, so der Betriebsle­iter. Neben regelmäßig­en Schnelltes­ts sei am Montag auch ein PCR-TEST vom Gesundheit­samt vorgenomme­n worden. Aktuell würden nach und nach Genesene in den Dienst zurückkehr­en und Quarantäne­n auslaufen. Neue Fälle habe es auch nicht mehr gegeben. Aber zum Aufatmen sei es noch zu früh, meint Tobias Hoch.

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